Möglicherweise habe ich »meinem« Waldrand heute den letzten Besuch abgestattet, es sei denn, es folgt noch einmal eine längere, warme Schönwetterperiode. Da es in den vergangenen Tagen bereits recht kalt war, sind nur noch wenige Arten aktiv: Zwei Bienenarten, eine Wegwespe und eine Raubfliege sind mir auf den Böschungen des Waldrandes noch begegnet.
Dieses Weibchen der 8-9 mm großen Furchenbienen-Art Halictus maculatus sonnt sich am Waldrand. Es wird sich bald im Boden für die Überwinterung verkriechen. Es wurde bereits begattet, wird aber erst im kommenden Frühling ein Nest graben und verproviantieren.
Die Weibchen sind an zwei Merkmalen recht gut zu erkennen: An dem charakteristischen kubischen Kopf und den breit unterbrochenen, hellen Hinterleibsbinden.
Von der im Boden nistenden, 6-7 mm großen Schmalbienen-Art Lasioglossum villosulum hatte ich im Verlauf der Vegetationsperiode bereits mehrere Weibchen nachgewiesen. Heute fand ich noch ein einzelnes Männchen, das im Vergleich mit dem Weibchen einen schlankeren Körperbau und längere Antennen hat. Bei beiden Geschlechtern sind die Mesopleuren (seitlicher Teil des mittleren der 3. Brustsegmente) stark glänzend. Das Männchen war offenbar noch auf der Suche nach unverpaarten Weibchen, von denen ich aber keine mehr beobachten konnte.
Ein Weibchen der Wegwespen-Art Arachnospila anceps treibt sich noch am Waldrand herum. Schon 1978 hatte ich diesen Spinnenjäger an dem Waldrand nachgewiesen. Trotz längerer Beobachtung ging das Weibchen leider nicht auf die Jagd. Die Art kommt in den unterschiedlichsten Lebensräumen vor. Nach Wolf (1972) verproviantieren die Vertreter der Gattung Arachnospila ihre Erdnester mit Spinnen folgender Spinnenfamilien: Ageniliden, Attiden, Clubioniden, Drassiden, Lycosiden und Thomisiden.
An Waldrändern begegnen einem oft verschiedene Arten von Raubfliegen (Familie Asilidae). Dieses Weibchen von Choerades marginata kam heute Nachmittag immer wieder zur gleichen Stelle auf einem Ast zurück, von wo es die Umgebung inspizierte.
Wer sich für die Bestimmung von Wegwespen (Pompilidae)
interessiert, dem sei das folgende, deutschsprachige Buch empfohlen:
Wolf, H. (1972): Hymenoptera Pompilidae. Insecta Helvetica, Fauna 5. 176 S.
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