Die weitverbreitete und gar nicht so seltene Art hat ein breites Spektrum an Wirten aus der Familie Megachilidae (Mauerbienen, Mörtelbienen): Osmia adunca, Osmia brevicornis, Osmia caerulescens, Osmia claviventris, Osmia gallarum, Osmia leaiana, Osmia tridentata, Megachile parietina.
Regelmäßig kann die gut kenntliche, 8–9 mm große Art ab Anfang Mai auch an Nisthilfen im Siedlungsbereich beobachtet werden.
Männchen von Sapyga quinquepunctata, kenntlich an den mitten breit unterbrochenen, weißen Binden der Tergite sowie den innen teilweise rostroten Fühlergliedern und dem elfenbeinfarbenen Kopfschild.
Weibchen von Sapyga quinquepunctata, kenntlich an zwei roten Hinterleibssegmenten und weißen Flecken auf den restlichen Segmenten und am Vorderrand des Thorax.
Paarung von Sapyga quinquepunctata. Beim Männchen (oben) dieser Art sind die Fühler nicht so ausgeprägt keulenförmig wie bei Sapyga clavicornis.
Auf dem Boden einer Brutzelle von Osmia adunca hat Sapyga quinquepunctata ein Ei angeklebt, das schlanker und kleiner ist als das Wirtsei auf dem auberginefarbenen Larvenproviant.
Gleich drei Eier wurden hier von Sapyga quinquepunctata auf den Futterbrei in einer Brutzelle von Osmia caerulescens abgelegt. Das größere Wirtsei ist im Hintergrund zu sehen.
Bräunlicher Kokon von Sapyga quinquepunctata in einer Brutzelle der stengelbewohnenden Osmia tridentata.
Sapyga similis ähnelt Sapyga quinquepunctata, doch hat das Weibchen teilweise rötliche Antennen und die Hinterleibsflecken sind gelb. Die ziemlich seltene, meist an Waldrändern, in lichten Kiefernwäldern und in Küstendünen vorkommende, 10 mm große Art entwickelt sich bei mehreren Mauer- und Scherenbienenarten: Osmia uncinata, Osmia parietina, Osmia inermis, Osmia nigriventris, Osmia xanthomelana, Osmia maritima, Osmia leaiana, Osmia adunca, Chelostoma grande; vermutlich kommt auch Osmia pilicornis in Betracht.
Männchen von Sapyga similis mit weißem Clypeus und orangeroten Unterseiten der Antennen (präpariertes Exemplar aus meiner Sammlung).
Weibchen von Sapyga similis
Ein Weibchen von Sapyga similis inspiziert eine Brutzelle von Osmia inermis, die in einer kleinen Höhlung eines Steins gebaut wurde und sich gerade im Stadium der Verproviantierung befindet.
Eine Larve von Sapyga similis im ersten Larvalstadium saugt das Ei ihres Wirtes Chelostoma grande (= Osmia grandis) aus, die ich im Schweizer Wallis untersucht habe. Der intensiv rote Pollenvorrat, auf dem das Bienenei abgelegt wurde, stammt von Knautia (Witwenblume) (Caprifoliaceae).
Obiges Foto ist in folgender Publikation enthalten:
Westrich, P. (2002): Über das Nest der Scherenbiene Osmia
grandis (Nylander) (Hymenoptera, Apidae). – Stapfia, 80: 517-523. - Hier
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