Nachdem es in den vergangenen Tagen sehr kühl und regnerisch war, kam heute am frühen Nachmittag die Sonne etwas hinter den Wolken hervor und erwärmte die Lufttemperatur auf 16-20 °C. Dies nahm ich zum Anlass, den Nistplatz von Colletes hederae in Mössingen erneut zu kontrollieren. An vier Stellen in der Stadt fand ich nicht nur bereits blühenden Efeu, sondern auch einige Männchen, die sich am Nektar verköstigten. Zwischen 14.00 h und 15.00 h habe ich die nachfolgenden Beobachtungen gemacht.
Mehr als 100 Männchen sind mittlerweile geschlüpft und schwärmen über den vorjährigen Nestern. Viele halten sich wie diese beiden Männchen vor den über 80 Löchern auf, wo sie auf das Schlüpfen der Weibchen warten. Die Beobachtung einer Paarung, die ich gerne fotografiert hätte, war mir heute jedoch nicht vergönnt.
Ein ganz frisches und noch schön braun gefärbtes Männchen. Schon nach wenigen Tagen wird seine Behaarung durch die Wirkung des Sonnenlichts ausgebleicht sein.
Bei den Bienen befinden sich die Geruchsorgane auf den Antennen. Damit die Sinneszellen immer sauber sind, putzen sie regelmäßig ihre Fühler. Dabei führen sie die Antennen abwechselnd durch eine Haarbürste am Ende der Vorderschiene, wie auf dem linken Foto gut zu sehen ist, wo gerade die rechte Antenne geputzt wird.
Nach einer längeren gezielten Kontrolle des Nistplatzes fand ich 5 frische Weibchen. Sie waren teilweise schon dabei, nach geeigneten Stellen für den Nestbau zu suchen (linkes Fotos). Dabei krochen sie immer wieder in den beim Schlüpfen geschaffenen Gang, an dessen Ende vermutlich die neuen Brutzellen angelegt werden.
Anhand der beiden oberen Fotos sind die Unterschiede zwischen Männchen (links) und Weibchen (rechts) von Colletes hederae gut zu sehen. Das Männchen hat längere Antennen (13 Geißelglieder), sowie einen schmäleren Kopf und dichter behaarten Kopfschild (Clypeus). Das meist etwas größere Weibchen hingegen hat nur 12 Geißelglieder. Sein Kopfschild ist nicht behaart und weist eine runzelige Struktur auf. Die Runzeln sind am Vorderrand deutlich nach innen gekrümmt.
In dieser Galerie mit Fotos aus dem vergangenen Jahr sind weitere Bilder von Männchen und Weibchen zu sehen.
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