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Heute war ich in Reutlingen am Fuße der Schwäbischen Alb, wo ich zwei Böschungen mit einem großen Bestand von Huflattich (Tussilago farfara) fand. In der Mittagssonne am frühen Nachmittag bei Temperaturen von ca. 12 °C wurde der Huflattich von allen hier bereits aktiven Bienenarten als Nektar- und/oder als Pollenquelle besucht. Im zeitigen Frühling spielt dieser Korbblütler stellenweise eine wichtige Rolle als Nahrungsquelle von Wildbienen und anderen Blütenbesuchern.
Mitten in einer Wohnsiedlung liegt diese Böschung, auf der ein größerer Bestand des Huflattichs in voller Blüte steht.
Nachdem die Männchen bereits Ende Februar zu beobachten waren, erscheinen nach und nach auch die Weibchen der Frühlings-Pelzbiene (Anthophora plumipes), die sich zunächst an den noch wenigen jetzt bereits blühenden Pflanzen mit Nektar verköstigen. Als Pollenquelle dieser Bienenart wurde der Huflattich bisher nicht bekannt. Eine detaillierte Darstellung dieser Art findet sich hier.
Regelmäßig kann man beide Geschlechter der Zweifarbigen Sandbiene (Andrena bicolor) auf Huflattich-Blüten antreffen. Hier rastet das im Vergleich mit dem Weibchen viel schlankere Männchen kurz auf dem Körbchen dieser Pflanze, um im nächsten Augenblick seine Patrouillenflüge an den Blütenständen fortzusetzen, immer auf der Suche nach noch unverpaarten Weibchen.
Der in diesem Jahr sehr frühe Brutbeginn von Andrena bicolor ist an diesem Weibchen zu sehen, das auf dem Huflattich bereits intensiv Pollen gesammelt und in seinen Transporteinrichtungen der Hinterbeine gespeichert hat. Die Art stellt keine hohen Ansprüche an ihren Lebensraum und ist daher auch im Siedlungsraum regelmäßig zu finden. Einen Beleg für die Existenz zweier Generationen habe ich bereits publiziert.
Zu den typischen Frühlingsarten gehört auch die Sandbiene Andrena flavipes, von der hier das Männchen zu sehen ist. Eine Kopula dieser bei uns in zwei Generationen lebenden Art ist hier abgebildet.
Überrascht hat mich heute das recht frühe Erscheinen einer Königin der Ackerhummel (Bombus pascuorum). Diese Hummelart variiert in der Färbung sehr. Häufig treten, wie in diesem Fall, Tiere mit einem mehr oder weniger deutlichen dreieckigen, dunklen Fleck auf dem Thorax auf. Die hier abgebildete Königin konnte ich über eine halbe Stunde bei der intensiven Aufnahme von Nektar beobachten, den sie nach der langen Winterruhe als energiereiche Nahrung benötigt.
Welche Bienenart den Huflattich als Pollenquelle zu nutzen vermag, hängt sehr von der Frühjahrsentwicklung, dem Erscheinungszeitpunkt, dem Brutbeginn und dem Lebensraum ab.
[Alle Fotos dieser Seite wurden am 9.03.2008 gemacht.]
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