Vertreter mehrerer Fliegen-Familien schmarotzen bei Wildbienen. Dabei handelt es sich um
Die Larven der Dickkopffliege Conops flavipes, hier bei der Paarung, sind Endoparasiten von Hummeln (Bombus).
Die Taufliegen sind kleine, gelb und dunkelgrau gezeichnete Fliegen mit roten Augen, stellen sich auf jedem überreifen Obst ein (daher auch »Obstfliegen«) und werden auch von gärenden Säften (evtl. mit Essiggärung) angelockt (»Essigfliegen«). Die Vollkerfe trinken an Tautropfen. Die weltweit verbreitete »Drosophila melanogaster« wurde als Versuchstier in der Vererbungsforschung berühmt.
Cacoxenus indagator Loew ähnelt einer Drosophila im Aussehen, entwickelt sich aber futterparasitisch in den Nestern solitärer Bienen, insbesondere Mauerbienen der Gattung Osmia. Deshalb wäre der Name Mauerbienen-Taufliege durchaus treffend.
Typisch für die nur 2 mm große Taufliege Cacoxenus indagator sind die roten Komplexaugen und die weißen, schmalen Haarbinden auf den Endrändern der Hinterleibssegmente.
Hauptwirt ist die Rostrote Mauerbiene (Osmia bicornis), teilweise auch die Gehörnte Mauerbiene (Osmia cornuta) in der zweiten Hälfte oder im letzten Drittel ihrer Flugzeit. Vor allem bei der ersten Art kann Cacoxenus die Nachkommenschaft deutlich reduzieren. Aber auch andere Arten der Gattungen Osmia sowie Megachile wurden als Wirte festgestellt. Über die Biologie haben Juillard (1947, 1948) und Coutin & Chenon (1983) berichtet. Cacoxenus indagator fliegt von Ende April bis Ende Mai. Die Weibchen halten sich stets in unmittelbarer Nähe der Nesteingänge ihrer Wirte auf, in die sie hin und wieder hineinschlüpfen. Pro Zelle werden während der Verproviantierungsphase 2–8 Eier abgelegt, die als frisch geschlüpfte Larven den Pollenvorrat, bisweilen auch die junge Larve verzehren.
Die Anwesenheit von Cacoxenus indagator ist leicht an den charakteristischen fädigen Exkrementen in der Brutzelle (hier von Osmia bicornis) zu erkennen. Falls sich in der Zelle nur ein oder zwei der gelb gefärbten Fliegenlarven befinden, können sich auch Biene und Fliege gleichzeitig entwickeln; in diesem Fall erreicht die Biene aufgrund der Futterreduktion durch den Schmarotzer meist nur eine geringe Größe. Die Überwinterung erfolgt im Larvalstadium, erst Mitte März erfolgt die Verpuppung.
Nest von Osmia bicornis mit 13 Brutzellen, das flächig in einem Hohlraum gebaut wurde. In 8 Zellen (durch einen weißen Kreis gekennzeichnet) haben sich Caxocenus-Larven entwickelt, was ein vergleichsweise hoher Parasitierungsgrad ist.
Besonders bemerkenswert ist, daß die Larven vor ihrer Verpuppung in den Zellzwischenwänden und im Nestverschluß mit Hilfe ihrer Mandibeln eine stecknadelkopfgroße Öffnung vorbereiten, durch welche später die adulten Fliegen schlüpfen können. Diese wären nämlich nicht in der Lage, in den Nestverschluß ein Schlupfloch zu nagen. Ob sich in einem Mauerbienennest also Cacoxenus entwickelt hat, kann man vor dem Schlüpfen der Bienen im Frühling bereits am Nestverschluß erkennen.
Juillard, C. (1947): Cacoxenus indagator Loew (Dipt. Drosophilidae). Contribution à la biologie d'un parasite d'Osmia rufa.– Mitt. Schweiz. ent. Ges., 20: 587–593.
Juillard, C. (1948): Le comportement des larves de Cacoxenus indagator dans les nids de l'Osmia rufa.-– Mitt. Schweiz. ent. Ges., 21: 547–554.
Coutin, R., Desmier de Chenon, R. (1983): Biologie et comportement de Cacoxenus indagator Loew (Dipt., Drosophilidae) cleptoparasite d'Osmia cornuta Latr. (Hym., Megachilidae). – Apidologie, 14: 233–240.
Dieser fast ganz schwarze Trauerschweber (Anthrax anthrax) ist ein Raubschmarotzer von Wildbienen und anderen Stechimmen.
Diese Fleischfliege (Miltogramma punctatum) ist regelmäßig an Steilwänden zu beobachten, wo sie ein Raubparasit der Buckel-Seidenbiene (Colletes daviesanus) ist.
Ein Weibchen der bei Hummeln und sozialen Faltenwespen als Kommensale lebende Hummel-Schwebfliege (Volucella bombylans).