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Heinrich Friese (1923): Die europäischen Bienen

Die in dem Werk von Friese enthaltenen 33 Tafeln* und 100 Abbildungen stammen von dem Jenaer Lithographen Adolf Giltsch (1852-1911), der auch die von Ernst Haeckel gezeichneten Radiolarien, Polypen, Quallen, Korallen und Algen meisterhaft umgesetzt hat und auf dem Nordfriedhof von Jena eine schützenswerte Grabstätte hat (Feld 4b, Erbbegr., Nr. IIIa).

Für diejenigen, die nicht das Glück hatten, das Buch antiquarisch zu erwerben oder nicht die Möglichkeit haben, es sich in einer größeren Bibliothek auszuleihen, habe ich alle 33 Farbtafeln* aus einem mir vorliegenden Exemplar eingescannt und in der folgenden Galerie mit Kommentaren zusammengestellt.

* Höchstwahrscheinlich existieren die Originale von Giltsch nicht mehr. Wie mir die Leiterin des Stadtarchivs der Stadt Jena, Frau Mann, im Januar 2009 freundlicherweise mitgeteilt hat, gibt es im Stadtarchiv keine originalen Zeichungen von Giltsch und das Haus der Lithographischen Anstalt Giltsch wurde im Jahr 1945 zerstört. Im Ernst-Haeckel-Haus der Universität Jena gibt es ebenfalls keine Originale (Auskunft Dr. Bach).

  • Friese, Die europäischen Bienen, Tafel 1
  • Friese, Die europäischen Bienen, Tafel 2
  • Friese, Die europäischen Bienen, Tafel 3
  • Friese, Die europäischen Bienen, Tafel 4
  • Friese, Die europäischen Bienen, Tafel 5
  • Friese, Die europäischen Bienen, Tafel 6
  • Friese, Die europäischen Bienen, Tafel 7
  • Friese, Die europäischen Bienen, Tafel 8
  • Friese, Die europäischen Bienen, Tafel 9
  • Friese, Die europäischen Bienen, Tafel 10
  • Friese, Die europäischen Bienen, Tafel 11
  • Friese, Die europäischen Bienen, Tafel 12
  • Friese, Die europäischen Bienen, Tafel 13
  • Friese, Die europäischen Bienen, Tafel 14
  • Friese, Die europäischen Bienen, Tafel 15
  • Friese, Die europäischen Bienen, Tafel 16
  • Friese, Die europäischen Bienen, Tafel 23
  • Friese, Die europäischen Bienen, Tafel 17
  • Friese, Die europäischen Bienen, Tafel 18
  • Friese, Die europäischen Bienen, Tafel 19
  • Friese, Die europäischen Bienen, Tafel 20
  • Friese, Die europäischen Bienen, Tafel 21
  • Friese, Die europäischen Bienen, Tafel 22
  • Friese, Die europäischen Bienen, Tafel 23
  • Friese, Die europäischen Bienen, Tafel 24
  • Friese, Die europäischen Bienen, Tafel 25
  • Friese, Die europäischen Bienen, Tafel 26
  • Friese, Die europäischen Bienen, Tafel 27
  • Friese, Die europäischen Bienen, Tafel 28
  • Friese, Die europäischen Bienen, Tafel 29
  • Friese, Die europäischen Bienen, Tafel 30
  • Friese, Die europäischen Bienen, Tafel 31
  • Friese, Die europäischen Bienen, Tafel 32
  • Friese, Die europäischen Bienen, Tafel 33
  • Friese, Die europäischen Bienen, Tafel 1
    Die Tafel zeigt das Treiben verschiedener Bienenarten im Frühling bei Jena im Jahr 1904, wo Friese zeitweise lebte. Oben sind männliche Blüten einer Weide (Salix) zu sehen, die Pollen liefern, unten die weiblichen Blüten, die als Nektarquelle eine Rolle spielen. Folgende 14 Arten sind auf dieser Tafel zu sehen: Honigbiene, Wollschweber, Sandbienen-Arten Andrena fulva, Andrena spinigera, Andrena cineraria, Andrena bicolor, Andrena tibialis, Andrena scotica, Andrena nigroaenea, Wespenbienenarten Nomada panzeri, Nomada ruficornis, Hummelarten Bombus hypnorum, Bombus pratorum, Bombus terrestris.
  • Friese, Die europäischen Bienen, Tafel 2
    Abb. 2 (unten) zeigt ein Nest der Seidenbiene Colletes cunicularius in der Sandschicht einer steinigen Sandgrube bei Weißenfels an der Saale. Die obere Biene ist ein Männchen, die untere ein Weibchen. - Abb.3 (oben) stellt ein Nest der Hosenbiene (Dasypoda hirtipes) dar, gezeichnet nach einer einer Publikation von Müller. Nach diesem Autor hat der Pollenballen drei Füßchen zum Schutz gegen Schimmelpilze.
  • Friese, Die europäischen Bienen, Tafel 3
    Abb.1: Geöffnetes Nest der Furchenbiene Halictus quadricinctus in einer Lehmwand mit 12 Zellen sowie Männchen (oben) und Weibchen (unten). - Abb. 2. Das gleiche Nest von der Seite betrachtet. - Abb. 3. Ein Nest der Pelzbiene Anthophora fulvitarsis in einer Lehmwand mit dem Weibchen.
  • Friese, Die europäischen Bienen, Tafel 4
    Abb. 1. Sägehornbiene Melitta haemorrhoidalis; Männchen, die in Glockenblumen schlafen. - Abb. 2. Nest der Langhornbiene Eucera longicornis (bei Friese: Eucera difficilis) im Lehmboden mit allen Entwicklungsstadien sowie Männchen (rechts oben) und Weibchen.
  • Friese, Die europäischen Bienen, Tafel 5
    Nest der Schwebebiene Melitturga clavicornis. Zellen teilweise mit Pollenballen, Ei und Larven. Bei Artern (Thüringen) wurde diese Biene Solbiene genannt, weil sie ihre Nester in der blauen, salzhaltigen Tonschicht angelegt hat. Oben rechts ist die ringförmige Pollenladung zu sehen.
  • Friese, Die europäischen Bienen, Tafel 6
    Ein Nistplatz der in Mitteleuropa mittlerweile extrem seltenen Pelzbiene Anthophora plagiata (bei Friese: Anthophora parietina)mit den charakteristischen Eingangsröhren und den Kuckucksbienen Melecta albifrons und Coelioxys rufescens. Der Nistplatz lag unweit Blankenburg (Thüringen) am Fuße des Greifensteins.
  • Friese, Die europäischen Bienen, Tafel 7
    Eine Nestanlage der Wald-Pelzbiene (Anthophora furcata) mit 11 Zellen in einem abgesägten Ast eines Apfelbaums. Männchen rechts unten, Weibchen links oben.
  • Friese, Die europäischen Bienen, Tafel 8
    Das oberen Bild zeigt den Klatschmohn mit den rundlichen Blütenblattausschnitten, die von der Mohn-Mauerbiene (Osmia papaveris) für das »Tapezieren« der Brutzelle verwendet werden. Auf dem unteren Bild ist rechts eine Brutzelle, links der mit Blütenblattstücken des Mohns ausgekleidete Zelleneingang zu sehen. Allerdings ist dem Zeichner hier ein Fehler unterlaufen: Osmia papaveris trägt die Blattstückchen nicht wie eine Blattschneiderbiene im Flug unter dem Körper, sondern als kleines zerknülltes Päckchen in den Mandibeln.
  • Friese, Die europäischen Bienen, Tafel 9
    Abb. 1. Ein Nest der häufigen Rostroten Mauerbiene(Osmia bicornis) (bei Friese Osmia rufa) in einem Schilfrohrstengel eines Dachs. Mit einem Männchen im Nesteingang und dem Weibchen rechts daneben. - Abb. 2.Der Schutzbau des Nestes der Mauerbiene Osmia bicolor aus aufgestapelten Kiefernnadeln, mit dem das darunter liegende Schneckenhaus verborgen wird. - Abb. 3. Lebensbild der Mauerbiene Osmia aurulenta mit einem Nest im Gehäuse der Weinbergschnecke(Helix pomatia), dessen Zellen aus zerkauten Blätten der Erdbeere (oben) gebaut werden. Als typische Schmarotzer der Mauerbiene sind links zwei Goldwespen (Chrysuratrimaculata) zu sehen, am Nesteingang rechts auch eine Schlupfwespe.
  • Friese, Die europäischen Bienen, Tafel 10
    Ein Männchen und drei arbeitende Weibchen der Mauerbiene Osmia inermis an einem gemeinsamen Nest unter einem Stein des Schweizer Bergmassivs Rigi. Die Brutzellen sind aus zerkauten Blattstücken gebaut.
  • Friese, Die europäischen Bienen, Tafel 11
    Das untere Bild zeigt das Nest der in den Alpen und Mittelgebirgen verbreiteten Mauerbiene Osmia mustelina (bei Friese Osmia emarginata) mit Männchen und Weibchen. Das Nest war aus zerkauten Blättern an einer Felswand bei Innsbruck gebaut worden. Das obere Bild zeigt das von dem Stein losgelöste Nest mit Kokons der Mauerbiene und des Schmarotzers, der Düsterbiene Stelis franconica (Friese verwendet noch den Namen Stelis phaeoptera, da Stelis franconica erst 1930 von dem Bienenkundler Blüthgen als nahverwandte, aber eigene Art beschrieben wurde).
  • Friese, Die europäischen Bienen, Tafel 12
    Ein Nest der Mauerbiene Osmia bicolor, das mit Kiefernnadeln abgedeckt wurde. Links oben ist das Männchen zu sehen, rechts unten ein Weibchen an Hornklee (Lotus), darüber ein Weibchen, das eine doppelte Kiefernadel im Flug herbeiträgt. Im rechten unteren Eck fliegt die Goldwespe Chrysura trimaculata (bei Friese Chrysis atrata), links unten eine Schlupfwespe, ein weiterer Schmarotzer.
  • Friese, Die europäischen Bienen, Tafel 13
    Abb.1. Brutzellen aus Lehm der Mauerbiene Osmia xanthomelana (bei Friese Osmia fuciformis) in einem Grasbüschel. - Abb. 2. Die Blattschneiderbiene Megachile centuncularis mit den von ihr verursachten Blattausschnitten an einer Rose. Darunter eine fertige Zelle aus Blattstücken.
  • Friese, Die europäischen Bienen, Tafel 14
    Nestbau der Mauerbiene Osmia villosa in Felsritzen. Die Zellen sind aus Blütenblättern von Wald-Storchschnabel (Geranium sylvaticum) sowie von Hahnenfuß (Ranunculus) und Habichtskraut (Hieracium) gebaut. Die Nester stammten vom Stubaital (Österreich) und von Oppenau im Schwarzwald.
  • Friese, Die europäischen Bienen, Tafel 15
    Nester der Steinbiene Lithurgus dentipes (in einem Hibiscus-Stamm in Japan), die mit der in Deutschland vorkommenden Art Lithurgus chrysurus verwandt ist, die ähnliche Nester in totem Holz baut.
  • Friese, Die europäischen Bienen, Tafel 16
    Ein Nest der Garten-Blattschneiderbiene (Megachile willughbiella) (bei Friese Megachile willoughbiella) in einem Zaunpfahl unterhalb der Sachsenburg im Unstruttal (Thüringen). Auf dem Pfahl sitzt eine Kegelbiene, welche Art verrät uns der Autor nicht.
  • Friese, Die europäischen Bienen, Tafel 23
  • Friese, Die europäischen Bienen, Tafel 17
    Abb.1. Blattschneiderbiene Megachile analis und die von ihr stammenden Ausschnitte an Eichenblättern. - Abb. 2. Weibchen und Männchen (rostrot) der Schwarzen Mörtelbiene (Megachile parietina) (bei Friese Chalicodoma muraria) mit ihren verschiedenen Schmarotzern: Trichodes (Käfer), Stelis nasuta (Düsterbiene), Leucospis (Erzwespe), Goldwespen, Ölkäfer.
  • Friese, Die europäischen Bienen, Tafel 18
    Abb. 1 und 2. Nester der Schwarzen Mörtelbiene (Megachile parietina) von einer Felswand bei Innsbruck. - Abb. 3. Ein Weibchen der Mörtelbiene beim Nestbau. Fünf Brutzellen sind fertig, eine sechste ist im Bau.
  • Friese, Die europäischen Bienen, Tafel 19
    Nestansammlung der Schwarzen Mörtelbiene bei Innsbruck.
  • Friese, Die europäischen Bienen, Tafel 20
    Mörtelbienen beim Nestbau in einem Steinbruch bei Jena im Juni 1904. Oben links ist ein Trauerschweber (Anthrax anthrax), ein Schmarotzer, abgebildet.
  • Friese, Die europäischen Bienen, Tafel 21
    Abb. 1 und 2. Nester der Pyrenäen-Mörtelbiene(Megachile pyrenaica) auf der Unterseite von Dachziegeln im Wallis (Schweiz).- Abb. 3. Dreißig Nester der Schwarzen Mörtelbiene zwischen den Buchstaben einer Hinweistafel bei Innsbruck.
  • Friese, Die europäischen Bienen, Tafel 22
    Nester der Schwarzen Mörtelbiene auf den Pfeilern des Orangerie-Gebäudes zu Belvedère bei Weimar im Juni 1905. Außerdem Mörtelbienen beim Liebespiel (?).
  • Friese, Die europäischen Bienen, Tafel 23
    Nest der Großen Harzbiene (Anthidium byssinum)(bei Friese Bastardbiene Trachusa byssina) in einem sandigen Abhang bei Schloß Goseck (Naumburg an der Saale) im Juli 1904. Die Brutzellen sind aus Laubblattstücken gefertigt, die mit Harz verklebt sind. In der Bildmitte ein Weibchen mit Blattstück, rechts daneben eines mit Harzbröckchen. Links unten sitzt ein Weibchen der bei der Harzbiene schmarotzenden Kegelbiene, wohl die Art Coelioxys conica.
  • Friese, Die europäischen Bienen, Tafel 24
    Abb. 1. »Honigtöpfe« einer in Brasilien verbreiteten Stachellosen Biene (Melipona). - Abb. 2. Blattschneiderbiene Megachile genalis mit einem Nest aus Blattstücken der Himbeere in dem abgeschnittenen Stengel einer Gartenzwiebel (Allium). - Abb. 3. Weißfleckige Wollbiene (Anthidium punctatum)im Sandboden, die Zellen aus weißen Pflanzenhaaren.
  • Friese, Die europäischen Bienen, Tafel 25
    Nester der Stengel-Wollbiene (Anthidium nanum)(bei Friese Anthidium lituratum) in einer Eichengalle, unten eine vollständige Galle am Zweig. Dazwischen die Düsterbiene Stelis signata, von Friese hier als Schmarotzer von Anthidium nanum aufgeführt, bislang jedoch nur als Schmarotzer von Anthidium strigatum belegt.
  • Friese, Die europäischen Bienen, Tafel 26
    Frühlingsleben der Hummel-Königinnen (Bombus-terrestris-Gruppe)im botanischen Garten Jena im Jahr 1904.
  • Friese, Die europäischen Bienen, Tafel 27
    Nest von Bombus pratorum (Kleine Waldhummel) in einem alten Eichhörnchennest. Oben links und unten rechts Männchen und Weibchen der Schmarotzerhummel Bombus campestris (bei Friese Psithyrus campestris), die jedoch eher ein Schmarotzer von Bombus pascuorum als von Bombus pratorum ist.
  • Friese, Die europäischen Bienen, Tafel 28
    Der Formenkreis von Bombus hortorum (Gartenhummel). Die abgebildeten Farbvarianten werden heute überwiegend als eigene Arten aufgefaßt.
  • Friese, Die europäischen Bienen, Tafel 29
    Verschiedene Arten und Rassen der Gattung Apis(Honigbienen).
  • Friese, Die europäischen Bienen, Tafel 30
    Wabe der im Orient verbreiteten Honigbiene Apis florea, darunter Apis florea und Apis andreniformis.
  • Friese, Die europäischen Bienen, Tafel 31
    Große Nestanlage einer verwilderten Honigbiene (Apis mellifera) (bei Friese Apis mellifica) in einem Robinienstamm aus dem Elsaß.
  • Friese, Die europäischen Bienen, Tafel 32
    Wabe der Honigbiene (Apis mellifera) im Rähmchen mit den kleineren Arbeiterinnenzellen, größeren Drohnenzellen (Mitte) und drei großen Königinnenzellen (unten).
  • Friese, Die europäischen Bienen, Tafel 33
    Gegenspieler (»Feinde«) der Honigbiene bei der Arbeit. Oben: Bienenwolf (Philanthus triangulum). Unten: Auf Beute lauernde Krabbenspinne in Blütenständen einer Knautie und einer Flockenblume.

* Höchstwahrscheinlich existieren die Originale von Giltsch nicht mehr. Wie mir die Leiterin des Stadtarchivs der Stadt Jena, Frau Mann, im Januar 2009 freundlicherweise mitgeteilt hat, gibt es im Stadtarchiv keine originalen Zeichungen von Giltsch und das Haus der Lithographischen Anstalt Giltsch wurde im Jahr 1945 zerstört. Im Ernst-Haeckel-Haus der Universität Jena gibt es ebenfalls keine Originale (Auskunft Dr. Bach).