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Verbesserung des Nahrungsangebots -5-
Ein- und zweijährige Blumen und Nutzpflanzen

Digitalis lanata

Der Wollige Fingerhut (Digitalis lanata) wird ebenso wie der Großblütige Fingerhut (Digitalis grandiflora) regelmäßig von der Garten-Wollbiene (Anthidium manicatum) besucht.

Anthidium manicatum

Ein Weibchen der Garten-Wollbiene (Anthidium manicatum) beim Blütenbesuch am Wolligen Fingerhut (Digitalis lanata).

Unter den ein- und zweijährigen Pflanzen gibt es ebenso wie unter den kurzlebigen Nutzpflanzen eine ganze Reihe von Arten, die für Wildbienen sehr attraktiv sind und sich in einem Garten leicht kultivieren lassen.

Salvia sclarea

Der aus dem Mittelmeerraum stammende, in Bauerngärten früher vielfach kultivierte Muskateller-Salbei (Salvia sclarea) wirkt wie ein Magnet für Holzbienen (Xylocopa) und die Garten-Wollbiene (Anthidium manicatum).

Xylocopa violacea

Ein Weibchen der Blauschwarzen Holzbiene (Xylocopa violacea) beim Blütenbesuch am Muskateller-Salbei (Salvia sclarea).

Calendula officinalis

Die Garten-Ringelblume (Calendula officinalis) wird v. a. von Furchenbienen (Halictus) und Schmalbienen (Lasioglossum) besucht, aber auch von der Gewöhnlichen Löcherbiene (Heriades truncorum).

Halictus similis

Ein Weibchen der Furchenbienenart Halictus simplex bei der Pollenernte an der Garten-Ringelblume (Calendula officinalis).

Lunaria annua

Unter den zweijährigen Frühlingsblumen sind das Silberblatt (Lunaria annua) und die Nachtviole (Hesperis matronalis) für einige Wildbienenarten wie die Schöterich-Mauerbiene (Osmia brevicornis) attraktiv.

Hesperis matronalis

Nachtviole (Hesperis matronalis).

Centaurea cyanus

Nur die ungefüllte Wildform der Kornblume (Centaurea cyanea) ist für Wildbienen als Futterpflanze geeignet.

Echium plantagineum

In den letzten Jahren wird vermehrt der aus dem Mittelmeerraum stammende und in Deutschland unbeständige Wegerichblättrige Natterkopf (Echium plantagineum) kultiviert. Er zählt in einem Wildbienen-Garten zu den empfehlenswerten einjährigen Blumen, auch wenn er den Gewöhnlichen Natterkopf (Echium vulgare) wegen des späteren Blühbeginns nicht ersetzen kann. Entgegen mancher Behauptungen ist er nicht invasiv!

Reseda odorata

Im Ziergarten sollte unter den Sommerblumen auch die Garten-Resede (Reseda odorata) nicht fehlen. Sie bietet der Reseden-Maskenbiene (Hylaeus signatus) Nahrung, die ausschließlich Reseda-Arten besucht. Sehr attraktiv sind auch zwei andere Reseda-Arten, die Weiße Reseda (Reseda alba) und die Färber-Resede (Reseda luteola), die sich auch im Container auf der Terrasse kultivieren lassen.

Andrena nigroaenea

Ein Weibchen der Sandbienenart Andrena nigroaenea an Blüten der Weißen Resede.

Reseda alba

Die aus dem Mittelmeerraum stammende Weiße Resede (Reseda alba) gehört zur Flora der Bauerngärten und ist als ein- bis zweijährige Art leicht zu kultivieren.

Brassica napus, Raps
Andrena lagopus

Eine Möglichkeit, den Wildbienenarten, die Kreuzblütler besonders lieben oder sogar daran gebunden sind, eine Pollenquelle zu schaffen: Einige junge Winterraps-Rosetten in zwei Speiskübel (Mörtelkübel) pflanzen. Wenn sie im April und Mai blühen, werden sich außer der nicht häufigen Sandbienen-Art Andrena lagopus verschiedenste andere Wildbienenarten als Blütenbesucher einstellen.

Auch ein kleines Winterraps-Feld erweist sich im Garten als vielbesuchter Blütenhorizont. Winterraps (Brassica napus) sollte von Mitte August bis Anfang September auf nährstoffreichem Boden gesät werden. Man kann auch mehrere Einzelpflanzen im März in einen mit Erde gefüllten Mörtelkübel pflanzen. Der Raps kommt im April/Mai zur Blüte. Sich einstellende Rapsglanzkäfer, die sich bisweilen in größerer Zahl über die Blütenknospen hermachen, kann man abklopfen, dabei in einem größeren Gefäß auffangen und dann in heißem Wasser und damit ohne Anwendung von Gift vernichten. Ähnliches gilt für den später blühenden Gelb-Senf (Sinapis alba), der oft auch als Gründüngung dient. Er ist aber nicht winterhart, sondern sollte im April ausgesät werden, damit er im Frühsommer zur Blüte kommt.

Heracleum mantegazzianum

Riesen-Bärenklau (Heracleum mantegazzianum)

Impatiens glandulifera

Drüsiges Springkraut (Impatiens glandulifera)

Keinesfalls kultiviert werden sollten der Riesen-Bärenklau (Heracleum mantegazzianum), Persischer Bärenklau (Heracleum persicum), Sosnowskyi-Bärenklau (Heracleum sosnowskyi) und das Drüsige Springkraut (Impatiens glandulifera), auch wenn diese auffälligen Pflanzen von einigen Wildbienenarten als Nektar- oder Pollenquelle genutzt werden. Es sind eingeschleppte, invasive Pflanzen, die heimische Lebensgemeinschaften schädigen. Außerdem stehen sie auf der »Unionsliste«. Darin enthalten sind gebietsfremde Pflanzenarten von unionsweiter Bedeutung, für die nach EU-Recht umfassende Verbote gelten und die bekämpft werden sollen. Der Riesen-Bärenklau verursacht bei Berührungen heftige allergische (phototoxische) Hautreaktionen. Eine umfangreiche Darstellung invasiver Neophyten liefert ein herunterladbares Handbuch des Vereins Naturgarten (Download 30 MB) .


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