Nach oben
logo

Beobachtungen im Jahr 2009

Bitte klicken Sie in der nebenstehenden Liste einen der Links an und wählen Sie damit die Tage bzw. Themen aus, die Sie interessieren.


Der Frühling ist da! Holzbiene als Nektarräuber am Winter-Jasmin.

17. März 2009

Nach einem langen Winter ist heute erstmals in diesem Jahr eine größereAnzahl von Männchender GehörntenMauerbiene (Osmia cornuta) geschlüpft, nachdem es im Laufe des Tages immer wärmergeworden war. Dies hat mich veranlaßt, außerin meinem Garten auch in der Umgebung nach weiteren Wildbienen Ausschauzu halten. Die Ergebnisse werden in den nachfolgenden Bildern präsentiert.

Jasminum nudiflorum

Der 1845 aus China nach Europa eingeführte Winter-Jasmin (Jasminum nudiflorum) (Oleaceae) ist für die ersten Bienenarten des Frühlings im Siedlungsbereich als Nektarquelle sehr attraktiv. Am Stadtrand von Tübingen waren heute an diesem Strauch außer Honigbienen Osmia cornuta, Anthophora plumipes und Xylocopa violacea zu beobachten.


Anthophora plumipes

Ein frisch geschlüpftes Männchen der Frühlings-Pelzbiene (Anthophora plumipes) hat seinen langen Rüssel in die lange Kronröhre des Winter-Jasmins gesteckt, um an den tief verborgenen Nektar zu gelangen.

Xylocopa violacea

Das Männchen der Blauschwarzen Holzbiene (Xylocopa violacea) zeigt im Gegensatz zur Frühlings-Pelzbiene ein ganz anderes Verhalten beim Blütenbesuch. Es fliegt die Blüten an, klettert über die Blütenblätter hinweg und sticht seine vorgestreckten Maxillen in den unteren Abschnitt der Kronröhre ein. Es schneidet mit den scharfen Vorderkanten der Maxillen die Röhre ungefähr 3–8 cm lang auf. Dann steckt es seine lange Zunge in den offenen Teil der Blütenröhre und trinkt den darin befindlichen Nektar. Xylocopa violacea ist hier demnach ein Nektarräuber und trägt nicht zur Bestäubung der Blüten des Winter-Jasmins bei. Der Rüssel ist nicht lang genug, um auf normalem Wege an den Nektar zu gelangen. [Maxillen: Unterkiefer; mittleres Paar der Mundwerkzeuge]

Hier können die obigen und weitere Fotos in Großansichten betrachtet werden. (Auf eines der Vorschaubilder klicken.)

  • Anthophora plumipes: Männchen
  • Anthophora plumipes: Männchen
  • Xylocopa violacea: Männchen
  • Xylocopa violacea: Männchen
  • Xylocopa violacea: Männchen
  • Xylocopa violacea: Männchen
  • Xylocopa violacea: Männchen
  • Xylocopa violacea: Männchen
  • Xylocopa violacea: rastendes Männchen.
  • Anthophora plumipes: Männchen
    Anthophora plumipes: Das Männchen steckt seinen langen Rüssel in die lange Kronröhre des Winter-Jasmins (Jasminum nudiflorum), um an den tief verborgenenNektar zu gelangen.
  • Anthophora plumipes: Männchen
    Anthophora plumipes: Männchen beim Blütenbesuch an Winterjasmin.
  • Xylocopa violacea: Männchen
    Xylocopa violacea: Hier ist gut zu sehen, daß das Männchen beim Blütenbesuchdie Blüte des Winter-Jasmins nicht auf normalem Wege besucht, sondern mit demRüssel aus der vorher mit den Maxillen aufgeschnittenen Kronröhre den Nektarsaugt. Das Männchen dieser Art ist an den zwei orange gefärbten Gliedernder Fühlergeißel und der helleren Behaarung des Thoraxrückens zu erkennen.
  • Xylocopa violacea: Männchen
    Xylocopa violacea: Männchen beim Nektarraub an Winterjasmin.
  • Xylocopa violacea: Männchen
    Xylocopa violacea: Das Männchen ist gerade dabei, mit seinen Unterkiefern(Maxillen) die Kronröhre zu öffnen, um an den Nektar zu gelangen.
  • Xylocopa violacea: Männchen
    Xylocopa violacea: Männchen beim Nektarraub an Winterjasmin.
  • Xylocopa violacea: Männchen
    Xylocopa violacea: Männchen beim Blütenbesuch an Krokus.
  • Xylocopa violacea: Männchen
    Xylocopa violacea: Männchen beim Blütenbesuch an Krokus.
  • Xylocopa violacea: rastendes Männchen.
    Ein Xylocopa violacea: Männchen rastet am Stamm eines Kirschbaums.Zwischen dem Brustabschnitt und dem Hinterleib sind braunrot gefärbte Milbenzu sehen, die bei den Männchen dieser Art regelmäßig festzustellen sind. Beider Paarung gelangen sie auf das Weibchen, mit dem sie in das spätere Nest transportiertwerden, wo sie als Kommensalen (Mitesser) leben.

Literaturhinweis

Schedl, W. (1967): Blütenbiologische Beobachtungen an Jasminum nudiflorum Lindl. in Nordtirol (Nektarraub). – Ber. Nat.-Med. Ver. Innsbruck, 55: 139–144.

Nächster Tagebucheintrag


  • 17. März 2009: Der Frühling ist da! Holzbiene als Nektarräuber am Winter-Jasmin. Mehr...
  • 4. April 2009: Beginn des Nestbaus der Gehörnten Mauerbiene (Osmia cornuta). Mehr...
  • 5. April 2009: Blütenbesuch am Nickenden Blaustern (Scilla siberica) und am Festen Lerchensporn (Corydalis solida). Mehr...
  • 19. Mai 2009: Nicht alltäglich: Pollensammeln an Silene nutans (Nickendes Leimkraut), einer Schmetterlingsblume. Mehr...
  • 31. Mai 2009: Pollensammeln an Blüten der Wein-Rebe (Vitis vinifera). Mehr...
  • 13. Juni 2009: Blauschwarze Holzbiene (Xylocopa violacea) und Muskateller-Salbei (Salvia sclarea). Mehr...
  • 26. Juni 2009: Wildbienen auf begrünten Flachdächern. Mehr...
  • 9. August 2009: Pollenernteverhalten der Blattschneiderbiene Megachile ligniseca an Klebrigem Salbei (Salvia glutinosa). Mehr...
  • 27. August 2009: Die Schwarzglänzende Keulhornbiene (Ceratina cucurbitina) als Blütenbesucher am Eisenkraut (Verbena officinalis). Mehr...
  • 2. September 2009: Ein Nest von Isodontia mexicana (Stahlblauer Grillenjäger) in einem Brombeerstengel. Mehr...
  • 9. September 2009: Blütenbesucher der Gold-Aster (Aster linosyris). Mehr...
  • 11. September 2009: Nestbau und Beuteeintragen von Isodontia mexicana (Stahlblauer Grillenjäger). Mehr...
  • 24. September 2009: Neugeschaffener Nistplatz von Colletes hederae (Efeu-Seidenbiene) besiedelt. Mehr...
  • 7. Oktober 2009: Verfrühtes Schlüpfen eines Männchens von Osmia aurulenta (Goldene Schneckenhaus-Mauerbiene). Mehr...