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Nach einem langen Winter ist heute erstmals in diesem Jahr eine größereAnzahl von Männchender GehörntenMauerbiene (Osmia cornuta) geschlüpft, nachdem es im Laufe des Tages immer wärmergeworden war. Dies hat mich veranlaßt, außerin meinem Garten auch in der Umgebung nach weiteren Wildbienen Ausschauzu halten. Die Ergebnisse werden in den nachfolgenden Bildern präsentiert.
Der 1845 aus China nach Europa eingeführte Winter-Jasmin (Jasminum nudiflorum) (Oleaceae) ist für die ersten Bienenarten des Frühlings im Siedlungsbereich als Nektarquelle sehr attraktiv. Am Stadtrand von Tübingen waren heute an diesem Strauch außer Honigbienen Osmia cornuta, Anthophora plumipes und Xylocopa violacea zu beobachten.
Ein frisch geschlüpftes Männchen der Frühlings-Pelzbiene (Anthophora plumipes) hat seinen langen Rüssel in die lange Kronröhre des Winter-Jasmins gesteckt, um an den tief verborgenen Nektar zu gelangen.
Das Männchen der Blauschwarzen Holzbiene (Xylocopa violacea) zeigt im Gegensatz zur Frühlings-Pelzbiene ein ganz anderes Verhalten beim Blütenbesuch. Es fliegt die Blüten an, klettert über die Blütenblätter hinweg und sticht seine vorgestreckten Maxillen in den unteren Abschnitt der Kronröhre ein. Es schneidet mit den scharfen Vorderkanten der Maxillen die Röhre ungefähr 3–8 cm lang auf. Dann steckt es seine lange Zunge in den offenen Teil der Blütenröhre und trinkt den darin befindlichen Nektar. Xylocopa violacea ist hier demnach ein Nektarräuber und trägt nicht zur Bestäubung der Blüten des Winter-Jasmins bei. Der Rüssel ist nicht lang genug, um auf normalem Wege an den Nektar zu gelangen. [Maxillen: Unterkiefer; mittleres Paar der Mundwerkzeuge]
Hier können die obigen und weitere Fotos in Großansichten betrachtet werden. (Auf eines der Vorschaubilder klicken.)
Schedl, W. (1967): Blütenbiologische Beobachtungen an Jasminum nudiflorum Lindl. in Nordtirol (Nektarraub). – Ber. Nat.-Med. Ver. Innsbruck, 55: 139–144.