(1) Männliches Exemplar der Zweihäusigen Zaunrübe (Bryonia dioica). (2) Weibliche Blüten mit Männchen von Andrena florea. (3) Die Beeren sind bei dieser Art rot, daher auch der Name Rotfrüchtige Zaunrübe.
Die Zweihäusige oder Rotfrüchtige Zaunrübe (Bryonia dioica), ein mehrjähriges, nährstoffreiche und kalkige Böden beanspruchendes Kürbis-Gewächs, kann man durch Aussaat seiner roten Beeren (giftig!) am Gartenzaun, am Heckenrand oder beim Kompost ansiedeln. Als Pollenquelle kommen hier aber nur die männlichen Pflanzen in Frage (die Schwarzfrüchtige Zaunrübe hingegen ist einhäusig). Daher sollte man mehrere Samen aussäen, um die Chance einer männlichen Pflanze zu erhöhen. Dort, wo die Zaunrübe sich von selbst einstellt, z. B. in Parkanlagen, sollte man sie dulden. Auch andere Bienenarten profitieren nämlich von dem reichen und lang anhaltenden Blütenflor. Da die Zaunrübe sehr stickstoffliebend ist, empfiehlt sich eine regelmäßige Stickstoffgabe (z.B. mit Kuhdung).
Weibchen von Andrena florea (Zaunrüben-Sandbiene) bei der Pollenernte an Bryonica dioica.
In weiten Teilen Süddeutschlands (v. a. in Lagen unterhalb 500 m Meereshöhe) kommt die Zaunrüben-Sandbiene (Andrena florea) vor, die, wie der deutsche Name schon andeutet, oligolektisch und auf Zaunrüben (Bryonia) spezialisiert ist. Die ausschließlichen Pollenquellen in Mitteleuropa sind die Zweihäusige oder Rotfrüchtige Zaunrübe (Bryonia dioica) und (im Osten) die Weiße Zaunrübe (Bryonia alba), deren Beeren schwarz sind.
Die Ergebnisse einer Umfrage zu Zaunrübe und Sandbiene im Siedlungsraum von Tübingen sind im Feldtagebuch nachzulesen und wurden in Eucera 14 veröffentlicht.
Die karminrote oder weiße Staudenwicke (Lathyrus latifolius) eignet sich hervorragend für Zäune. Sie blüht im Juni und Juli und ist eine beliebte Pollenquelle der Platterbsen-Mörtelbiene (Megachile ericetorum), der Garten-Blattschneiderbiene (Megachile willughbiella), der Schwarzbürstigen Blattschneiderbiene (Megachile nigriventris) und der Blauschwarzen Holzbiene (Xylocopa violacea).
Xylocopa violacea besucht nach dem Verlassen des Winterquartiers mit großer Vorliebe die traubenförmigen, blauen Blütenstände der für Pergolen oder Hauswände geeigneten Chinesische Glyzinie (Wisteria sinensis) als Energiequelle. Zum Zeitpunkt ihrer Blüte haben die Holzbienen noch nicht mit der Verproviantierung ihrer Brutzellen begonnen. Sie trinken daaher hier nur Nektar, sammeln aber keinen Pollen.
Weibchen von Megachile ericetorum (Platterbsen-Mörtelbiene) beim Blütenbesuch an Lathyrus latifolius.
Weibchen von Xylocopa violacea (Blauschwarze Holzbiene).
Efeu (Hedera helix) an einer Mauer
Weibchen von Colletes hederae (Efeu-Seidenbiene) beim Pollensammeln auf einem Blütenbestand von Hedera helix.
Von altem Efeu (Hedera helix) überwachsene Mauern sind besonders erhaltenswert. An solchen Stellen kann v. a. in wärmeren Lagen Colletes hederae (Efeu-Seidenbiene) im Spätsommer und Herbst beim Nektar- und Pollenerwerb beobachtet werden. Damit es auch noch in Jahrzehnten alte blühende Efeu-Hecken gibt, sollten sie auch weiterhin an geeigneten Orten gepflanzt werden.