Glockenblumen wie die Rundblättrige Glockenblume (Campanula rotundifolia) sollten in keinem Wildbienen-Garten fehlen.
Knäuel-Glockenblume (Campanula glomerata)
Pfirsischblättrige Glockenblume (Campanula persicifolia)
Acker-Glockenblume (Campanula rapunculoides)
Aus der enormen Fülle der im Handel erhältlichen Stauden (ausdauernde Kräuter) führe ich hier nur die auf, die hervorragende Nahrungspflanzen für Wildbienen sind. Berücksichtigt sind einheimische Wildstauden, die sich im Staudenbeet, im Steingarten, im Saum von Hecken oder am Tümpelrand gut integrieren lassen. Wer der Vogelwelt das Nahrungsangebot erweitern und den in Stengeln überwinternden Insekten Unterschlupf bieten möchte, sollte zumindest einen Teil der Fruchtstände über den Winter stehen lassen und erst im April zurückschneiden. Durch natürliche Versamung erhalten wir auf diese Weise in vielen Fällen auch Jungpflanzen.
Der Rainfarn (Tanacetum vulgare) ist eine typische Pollenquelle einiger oligolektischer Seidenbienenarten (Colletes daviesanus, Colletes fodiens, Colletes similis). Er wird aber auch von anderen Korbblütler-Spezialisten des Hochsommers wie z. B.der Gewöhnlichen Löcherbiene (Heriades truncorum) genutzt.
Buckel-Seidenbiene (Colletes daviesanus) bei der Pollenernte.
Wald-Schenkelbiene (Macropis fulvipes) bei der Pollenernte an Lysimachia punctata.
Die beiden Gilbweiderich-Arten Lysimachia punctata (links) und Lysimachia vulgaris (rechts) sind die Pollenquellen der Schenkelbienen-Art Macropis fulvipes (Mitte), die vereinzelt auch in Gärten vorkommt, wenn sie dort »ihre« Pollenlieferanten findet. Da die beiden Gilbweiderich-Arten keinen Nektar, sondern fette Öle in ihren Blüten produzieren, benötigt die Schenkelbiene zusätzlich andere Pflanzen als Nektarquellen. (Die zweite, in Mitteleuropa vorkommende Macropis-Art, Macropis europaea fliegt drei bis vier Wochen später und sammelt überwiegend außerhalb des Siedlungsbereichs in Hochstaudenfluren feuchter Standorte an Lysimachia vulgaris.)
Wie viele andere Lippenblütler ist auch die Katzenminze (Nepeta x fassenii) vor allem bei manchen Pelzbienen, Wollbienen und Hummeln als Nektar- und Pollenquelle besonders beliebt.
Ein Weibchen der Vierfleck-Pelzbiene (Anthophora quadrimaculata) bei der Pollenernte an der Katzenminze.
Eine erfolgreiche Staudenpflanzung ist auch mitten in der Stadt möglich. ➔
Die von Pollenspezialisten bevorzugten
Pflanzenarten sind in der folgenden Liste besonders berücksichtigt.
Diese Liste ist urheberrechtlich geschützt. Sie beruht auf jahrelangen wissenschaftlichen Untersuchungen und darf daher nur unter Angabe der Quelle und ihres Urhebers verbreitet werden. Natürlich kann und soll sie als Grundlage für Staudenpflanzungen dienen, für das sie ja auch erarbeitet wurde.