Am heutigen Sonntag war das Wetter zwar wechselhaft, doch schien immer wieder die Sonne, was mir die folgenden Beobachtungen ermöglichte. Der Höhepunkt der Buchsblüte ist bereits überschrittten, doch finden sich hier und da noch frisch aufgeblühte Blütenstände, die erneut die bereits vor zwei Wochen beobachteten und hier aufgeführten Bienenarten anlocken. Hinzu kamen heute noch Weibchen von Andrena gravida (kein Foto), die Männchen von Andrena haemorrhoa und Nomada ruficornis (siehe unten) sowie soziale Faltenwespen (Paravespula germanica, Polistes dominula), eine solitäre Faltenwespe (Ancistrocerus nigricornis) und mit Chrysis ignita auch eine Goldwespe.
Zwei Männchen (Größe: 8-10 mm) der in Mitteleuropa häufigen, vergleichsweise anspruchslosen Sandbienen-Art Andrena haemorrhoa flogen eifrig um den Buchsbaum, offenbar auf der Suche nach frisch geschlüpften Weibchen. Zwischendurch leckten sie vom Nektar der Buchsblüten oder rasteten jeweils nur für wenige Sekunden auf den Buchsblättern (Foto links). Achte auf das rostrote Hinterleibsende (Name!).
Auch das Männchen der bei Andrena haemorrhoa parasitierenden
Wespenbiene Nomada ruficornis (= Nomada bifida) war an den Buchsblüten anzutreffen.
Erstmals in diesem Frühjahr sah ich heute ein Weibchen der solitär lebenden Faltenwespe Ancistrocerus nigricornis, das sich ebenfalls am Nektar der Buchsblüten labte. Die Art ist ein regelmäßiger Besiedler von künstlichen, röhrenförmigen Nisthilfen mit einem Durchmesser von 5-6 mm. Natürliche Nistgelegenheiten sind Insektenfraßgänge in Holz und hohle, dürre Pflanzenstengel. Als Beute für die Brut trägt die univoltine Art Kleinschmetterlingsraupen ein. Es gibt mehrere sehr ähnliche Arten, die ohne optische Hilfsmittel nicht bis zur Art zu bestimmen sind.
Bei der oben abgebildeten Faltenwespe Ancistrocerus nigricornis schmarotzt diese prächtige Feuer-Goldwespe (Chrysis ignita). Auch sie wird von dem leicht erreichbaren Nektar angelockt.
[Alle Fotos dieser Seite wurden am 13.04.2008 gemacht.]
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