Als ich heute am Hirschauer Berg westlich von Tübingen unterwegs war, fiel mir am Rande des Naturschutzgebiets ein Bienchen auf, das an der hier reich blühenden Futter-Esparsette (Onobrychis viciifolia) Pollen sammelte. Durch das Makroobjektiv meiner Kamera war es mir möglich, das Bienchen als Halictus tumulorum zu identifizieren. An der Futter-Esparsette hatte ich diese Art noch nicht beim Pollensammeln beobachtet. Deshalb versuchte ich, das Verhalten an der Blüte zu fotografieren. Das Ergebnis ist weiter unten zu sehen.
Am Rande des Naturschutzgebiets »Hirschauer Berg« blühen entlang des Wegs größere Bestände der Futter-Esparsette (Onobrychis viciifolia).
Halictus tumulorum ist bei uns die häufigste Art der Gattung Halictus und erhielt von mir deshalb schon vor Jahren den deutschen Namen Gewöhnliche Furchenbiene. Sie kommt in den unterschiedlichsten Lebensräumen vor und gehört zu den ausgesprochen polylektischen Bienenarten (zur Polylektie siehe hier). Schmetterlingsblütler gehören allerdings nicht zu den bevorzugten Nahrungsquellen. Meine älteren Aufzeichnungen enthalten lediglich Weißklee (Trifolium repens) als Pollenquelle. 2007 habe ich die Art an Rotklee (Trifolium pratense) beobachtet und fotografiert. Somit sind die heutigen Beobachtungen an der Futter-Esparsette die ersten an dieser Pollenquelle.
Die Blüteneinrichtung der Esparsette ähnelt sehr der von Klee (Trifolium): Narbe und Antheren treten bei Belastung des Schiffchens durch die besuchende Biene frei aus demselben hervor und kehren wieder in das Schiffchen zurück, sobald der Druck aufhört. Da die Kelchröhre nur 2–3 mm lang ist, ist der Nektar auch kurzrüsseligen Bienen zugänglich.
Die nachfolgende Fotogalerie zeigt das Verhalten von Halictus tumulorum an der Onobrychis-Blüte. [Start der Galerie durch Klick auf ein Vorschaubild]
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