Heute war ich im Kaiserstuhl westlich von Freiburg im Breisgau, um an verschiedenen Stellen solche Arten zu erfassen und möglichst auch zu fotografieren, die die Blüten der Gold-Aster (Galatella linosyris = Aster linosyris) besuchen, ein erst gegen Ende der Vegetationsperiode erscheinender Korbblütler.
Bestand der Goldaster auf einer Großböschung im Rebgelände des Kaiserstuhls.
Die in Deutschland seltene und nur in besonders warmen und trockenen Gebieten vor allem der südlichen Landeshälfte vorkommende Gold-Aster (Galatella linosyris) ist eine ausdauernde, bis 50 cm hohe Pflanze mit Blütenköpfen in Doldentrauben. Die 15–40 in einem Köpfchen vereinten Blüten sind goldgelb und röhrig. Die Blütezeit beginnt Ende August und dauert bis Ende September. Der an Trockenheit sehr gut angepaßte Korbblütler (Asteraceae) ist in Trockenrasen, an Rändern von Steppenheidewäldern, an Wegrändern und auf Böschungen zu finden, vielfach in Herden.
Die Blüten der Gold-Aster sind protandrisch (vormännlich). Die im ersten (männlichen) Zustand (A) befindlichen Blüten breiten ihre Zipfel auseinander und sind daher auffälliger als die im zweiten (weiblichen) Zustand, deren Kronzipfel aufgerichtet sind (B). Die Unterseite der Blütenbesucher wird bei den Blüten im ersten Stadium mit Pollen bepudert, den sie beim Besuch der im zweiten Zustand befindlichen Blüten auf deren Narben bringen und so bestäuben. [Abbildung aus Knuth, Handbuch der Blütenbiologie, 1898]
In der älteren blütenökologischen Literatur (v.a. Knuth) werden Vertreter mehrerer Insektenordnungen als Besucher genannt.
Im Verlauf meiner mehrstündigen Beobachtungen stellte ich selbst vor allem Vertreter der folgenden Insektengruppen als Besucher fest:
Die Arten, von denen mir ein Foto gelang, sind in der folgenden Galerie zusammengestellt und mit Kommentaren versehen. [Zum Betrachten der Großansichten bitte auf eines der Vorschaubilder klicken.]
Die hier geschilderten Beobachtungen zeigen, daß die Gold-Aster im September für die um diese Zeit noch aktiven und auf den Besuch von Blüten angewiesenen Insektenarten eine attraktive Nahrungsquelle darstellt. Durch zusätzliche, sich über die gesamte Blütezeit erstreckende Beobachtungen dürften sich zweifellos noch eine Reihe weiterer Arten feststellen lassen.
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