Synonyme: Crocisa orbata Lepeletier 1841, Crocisa scutellaris auct. (nec Fabricius 1781)
10–11 mm. Eine Verwechslung mit T. histrionicus ist beim Fehlen des Wirtes A. quadrifasciata ausgeschlossen.
Nur bekannt von sehr zerstreuten Nachweisen aus Nordrhein-Westfalen (Schneider 2009), Hessen,
Rheinland-Pfalz (Reder 2005), Bayern
und Baden-Württemberg. Sachsen (Baldovski 2002, Burger 2005, Dathe 2006b).
Sehr selten.
Hauptwirt ist Anthophora quadrimaculata (Stoeckhert 1933, Westrich 1990). Da diese Art auch im Siedlungsraum vorkommt, ist T. orbatus vereinzelt auch hier zu beobachten, nach meiner Einschätzung jedoch nur einzeln und unbeständig. Stoeckhert (1954) beobachtete die Art auch an den Nestern von Anthophora borealis. Nach Schmiedeknecht (1930) kommt auch Anthophora plagiata als Wirt in Frage, was ich an einem Nistplatz in der Schweiz mehrfach bestätigt fand.
In dieser Lößwand nistet Anthophora pubescens. Alljährlich sind hier einzelne Thyreus orbatus zu beobachten.
Ein Weibchen von Thyreus orbatus schläft in einer felsigen Vertiefung am Nistplatz von Anthophora plagiata.
Als (austauschbare) Nektarquellen dienen verschiedenste Pflanzenarten, z. B. Schwarznessel (Ballota nigra), Kriechender Günsel (Ajuga reptans), Gewöhnliche Katzenminze (Nepeta cataria), Aufrechter Ziest (Stachys recta), Bocksdorn (Lycium barbarum), Gewöhnlicher Natterkopf (Echium vulgare), Wiesen-Witwenblume (Knautia arvensis)
Univoltin. Flugzeit von Juni bis Mitte August. Überwinterung als Imago.
Das Sammungsmaterial der Museen belegt einen deutlichen Rückgang der auch in früheren Jahren seltenen, aber auffälligen Art. Da der Hauptwirt Anthophora quadrimaculata immer noch weit verbreitet und mäßig häufig ist und auch Anthophora pubescens zuzunehmen scheint, besteht zumindest eine Chance für eine langfristige Erhaltung dieser besonders hübschen Bienenart. Das Anbieten einer künstlichen Steilwand für bestimmte Bienenarten in meinem Garten hat in drei Jahren auch T. orbatus angelockt, da in dem Substrat über eine lange Zeit auch Anthophora quadrimaculata genistet hat, bis sie ohne erkennbaren Grund verschwand.
Rote Liste Deutschland: Stark gefährdet (2).
Schmiedeknecht, O. (1930): Die Hymenopteren Nord- und Mitteleuropas. – 2. Aufl., 1062 S., Jena (G. Fischer).
Stoeckhert, F. K. (1933): Die Bienen Frankens (Hym. Apid.). Eine ökologisch-tiergeographische Untersuchung. – Beih. Dt. Ent. Z. 1932, 294 S.
Stoeckhert, F. K. (1954): Fauna Apoideorum Germaniae. – Abh. bayer. Akad. Wiss., N.F.65: 1–87.
Westrich, P. (1990): Die Wildbienen Baden-Württembergs. 2 Bände, 2. Aufl., 972 S., 496 Farbfotos; Stuttgart (E. Ulmer).