Stelis nasuta - Männchen.
6–8mm. Dem Weibchen sehr ähnlich, aber zusätzlich Clypeus und Nebengesicht cremeweiss gefärbt.
Stelis nasuta - Männchen frontal
Hier hat sich ein Weibchen zum Schlafen in eine verlassene Brutzelle der Mörtelbiene verkrochen.
Südeuropa; in Mitteleuropa in historischer Zeit nordwärts bis Thüringen und Sachsen-Anhalt. Darüber hinaus auch aus den Bundesländern Hessen, Bayern und Baden-Württemberg bekannt geworden. Außerdem in der Schweiz und in Österreich nachgewiesen.
In Deutschland ausschließlich Megachile parietina; weitere Wirte sind in der Schweiz Megachile pyrenaica und in Südeuropa Megachile sicula und wahrscheinlich noch weitere Arten aus der nahen Mörtelbienen-Verwandtschaft. – Zur Eiablage öffnet das Weibchen die Brutzelle mit seinen Mandibeln und verschließt sie danach wieder, was ich einmal im Wallis an einem Nest von Megachile parietina beobachten konnte.
Als Nektarquellen wurden bisher nur Lamiaceae (Lippenblütler) bekannt: Aufrechter Ziest (Stachys recta), Genfer Günsel (Ajuga genevensis), Berg-Gamander (Teucrium montanum), Edel-Gamander (Teucrium chamaedrys), Feld-Thymian (Thymus pulegioides).
Univoltin. Mitte Mai bis Ende August.
Die Art war auch früher deutlich seltener als ihr Wirt. Da in Deutschland fast alle Wirtsvorkommen erloschen sind und der letzte Nachweis von Stelis nasuta im Jahre 1963 im Kaiserstuhl war, muß der Bestand der Art in Deutschland als erloschen gelten. Auch in der Schweiz ist ein starker Rückgang zu verzeichnen, doch kann man die Art im Wallis und Engadin noch finden. In Österreich ist die Art offenbar ausgestorben, obwohl es von dem Wirt Megachile parietina noch vereinzelte Vorkommen gibt.