Synonym: Sphecodes fuscipennis (Germar 1819)
11–14 mm. Durch die Größe, den fast ganz roten Hinterleib und die dunklen Flügel eine der wenigen Sphecodes-Arten, die im Feld bestimmbar sind. [Großansicht: auf Bild klicken]
Sphecodes albilabris, Männchen in Frontalansicht.
Sphecodes albilabris, Weibchen in Frontalansicht.
In Deutschland weit verbreitet und mäßig häufig.
Colletes cunicularius ist der zweifelsfreie Wirt, was sich durch entsprechende Beobachtungen regelmäßig bestätigen läßt (Blüthgen 1934, 1961, Malyshev 1927, Westrich 1990).
Böschung in einer aufgelassenen Lehmgrube im Donautal mit einem Nistplatz von Colletes cunicularius. Hier ist auch Sphecodes albilabris alljährlich zu beobachten.
Ein Weibchen von Sphecodes albilabris beim Verlassen des Nestes des Wirtes Colletes cunicularius.
Als (austauschbare) Nektarquellen dienen verschiedenste Pflanzenarten, z. B. Feld-Mannstreu (Eryngium
campestre), Skabiosen-Flockenblume
(Centaurea scabiosa), Rispen-Flockenblume (Centaurea stoebe), Acker-Kratzdistel (Cirsium arvense), Doldiges Habichtskraut (Hieracium umbellatum),
Kanadische Goldrute (Solidago canadensis), Acker-Gänsedistel (Sonchus arvensis), Rainfarn (Tanacetum vulgare),
Geruchlose Kamille (Tripleurospermum
inodorum), Berg-Sandrapunzel (Jasione montana), Sand-Thymian (Thymus
serpyllum). – Im Gegensatz zu den Männchen sind die Weibchen nur
selten auf Blüten anzutreffen.
Univoltin. Überwinterte Weibchen von Mitte April bis Anfang Juni; Sommertiere von Ende Juli bis Ende August.
Aufgrund der weiten Verbreitung und Häufigkeit des Wirtes Colletes cunicularius hat auch S. albilabris eine befriedigende Bestandssituation.
Blüthgen, P. (1934): Die Wirte der paläarktischen Sphecodes-Arten (Hym. Apidae. Halictinae.). – Z. wiss. InsBiol. 27: 33–42, 61–66; Berlin.
Blüthgen, P. (1961): Bei welcher Wirtsbiene schmarotzt Sphecodes fuscipennis (Germar, 1819). – Mitt. Dt. Ent. Ges. 20: 54–58, 78–80.
Malyshev, S. I. (1927): Lebensgeschichte des Colletes cunicularius L. – Z. f. Morphol. u. Ökol. d. Tiere 9: 390–409.
Westrich, P. (1990): Die Wildbienen Baden-Württembergs. 2 Bände, 2. Aufl., 972 S., 496 Farbfotos; Stuttgart (E. Ulmer).
Als Offenland oder Offenlandschaft bezeichnet man nicht überbaute, nicht durch Gehölze dominierte Gebiete und damit alle Lebensräume, die nicht zum Wald zählen.