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Hylaeus nigritus

(Fabricius 1798)

Rainfarn-Maskenbiene

male Hylaeus nigritus, Männchen

male Hylaeus nigritus, Weibchen.

Kennzeichen

Männchen: 6–8 mm. Mit kurzem Gesicht und glänzendem, elfenbeinweiß gefärbtem Gesicht. Fühlerschaft doppelt so breit wie die Geißel, schwarz. Tergit 1 glatt bis chagriniert, dicht grob punktiert. Sternit 3 mit starkem Höcker (siehe Foto weiter unten).
Weibchen: 7–9 mm. Mit dreieckiger, weißer Gesichtszeichnung. Clypeus der Länge nach etwas eingedrückt. Mesonotum und Mesopleuren glatt, ersteres dicht punktiert, letztes Mesopleurum mit größeren Punktzwischenräumen. Tergit 1 glatt mit groben und feinen Punkten, ohne Seitenfransen, aber mit lockeren Haaren. – Hinweise geben der spezielle Blütenbesuch; allerdings besuchen auch andere Hylaeus-Arten Korbblütler, sodaß die Unterscheidung zwar schwierig bleibt, aber für Erfahrene durchaus möglich ist. Dies betrifft vor allem das Männchen. [Großansichten: auf Bild klicken]

Hylaeus nigritus

Hylaeus nigritus – Männchen in Frontalansicht.

Hylaeus nigritus

Hylaeus nigritus – Kopf und Mesonotum des Weibchens.

Verbreitung

Ganz Europa, Kaukasus (Dathe 1980). – In Deutschland weit verbreitet von der Ebene bis in die höheren Lagen der Mittelgebirge; in den Alpen bis 1600 m üNN. In den meisten Naturräumen sehr häufig. – Österreich, Schweiz.

Lebensraum

Sand-, Kies- und Lehmgruben, Steinbrüche, Abwitterungshalden, von Trockenmauern oder Lößwänden durchsetzte Weinberge, Ruderalstellen, regelmäßig im Siedlungsbereich in Gärten und Parks (synanthrope Art).

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    Eine vom Rainfarn (Tanacetum vulgare) geprägte Ruderalstelle an einer Bahnlinie, Lebensraum von Hylaeus nigritus und vieler weiterer Wildbienenarten.
  • achillea_filipendulina_09A_3556.jpg
    Hylaeus nigritus kommt auch im Siedlungsraum vor, wenn dort – wie hier im Bild – die Gold-Schafgarbe (Achillea filipendulina) in Staudenbeeten kultiviert wird.

Nistweise

Die Nester, die in der Regel aus 5–20 in einer Ebene dicht nebeneinander liegenden Brutzellen bestehen, werden in Gesteinsspalten, in Ritzen von Steilwänden und Abbruchkanten, zwischen aufeinander liegenden Steinen von Trockenmauern sowie in Rissen von Betonmauern angelegt (Benoist 1959, Bischoff 1927, Maneval 1929, Metz 1911).

Blütenbesuch

Oligolektische, auf Asteraceae (Korbblütler) spezialisierte Art, die sowohl Vertreter der Unterfamilie Asteroideae als auch der Carduoideae als Pollenquellen nutzt. Vor allem der Rainfarn (Tanacetum vulgare) ist von hoher Bedeutung.

Bisher bekannte Pollenquellen:
Rainfarn (Tanacetum vulgare)
Mutterkraut (Tanacetum parthenium)
Färberkamille (Anthemis tinctoria)
Acker-Hundskamille (Anthemis arvensis)
Wiesen-Schafgarbe (Achillea millefolium)
Gold-Schafgarbe (Achillea filipendulina)
Margerite (Leucanthemum vulgare)
Geruchlose Kamille (Tripleurospermum inodorum)
Einjähriger Feinstrahl (Erigeron annuus)
Kanadische Goldrute (Solidago canadensis)
Skabiosen-Flockenblume (Centaurea scabiosa)
Schwarze Flockenblume (Centaurea nigra)
Gewöhnliche Kratzdistel (Cirsium vulgare)

Teppner et al. (2016) bilden ein Weibchen bei der Pollenernte an Centaurea nigra (Schwarze Flockenblume) ab und erwähnen die Pollenernte durch Packen der Staubbeutelröhre bzw. Berühren der Filamente.

Hylaeus comunis

Hylaeus nigritus. Männchen auf dem Blütenstand der Heide-Nelke (Dianthus deltoides).

Hylaeus nigritus

Ein Männchen auf dem Blütenstand der Margarite (Leucanthemum vulgare).

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Hylaeus nigritus. Männchen auf dem Blütenstand des Einjährigen Feinstrahls (Erigeron annuus). Auf diesem Bild ist der Höcker des 3. Bauchsegments zu erkennen.

Ein Weibchen von Hylaeus nigritus bei der Pollenernte am Rainfarn (Tanacetum vulgare).

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Ein Weibchen beim Pollensammeln im Köpfchen der Gewöhnlichen Kratzdistel (Cirsium vulgare).

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Ein Weibchen sammelt Pollen an der Gold-Schafgarbe (Achillea filipendulina).

  • Hylaeus nigritus
    Hylaeus nigritus. Männchen auf dem Blütenstand der Heide-Nelke (Dianthus deltoides).
  • Hylaeus nigritus
    Ein Männchen auf dem Blütenstand der Margarite (Leucanthemum vulgare).
  • Hylaeus nigritus
    Hylaeus nigritus. Männchen auf dem Blütenstand des Einjährigen Feinstrahls (Erigeron annuus). Auf diesem Bild ist der Höcker des 3. Bauchsegments zu erkennen.
  • Hylaeus nigritus
    Ein Weibchen von Hylaeus nigritus bei der Pollenernte am Rainfarn (Tanacetum vulgare).
  • Hylaeus nigritus
    Ein Weibchen beim Pollensammeln im Köpfchen der Gewöhnlichen Kratzdistel (Cirsium vulgare).
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    Ein Weibchen sammelt Pollen an der Gold-Schafgarbe (Achillea filipendulina).

Phänologie

Univoltin. Flugzeit von Ende Mai bis Ende August. Überwinterung als Ruhelarve.

Gefährdung und Schutz

Die Art ist nach wie vor häufig und ungefährdet. In Gärten und Parks kann sie leicht durch die Kultur von Rainfarn und anderen Korbblütlern gefördert werden.

Literatur

Benoist, R. (1959): Les Prosopis de France (Hyménoptères Apidés). – Cahiers de Naturalistes. Bulletin des Naturalistes Parisiens, N.S. 15: 75–87.
Bischoff, H. (1927): Biologie der Hymenopteren. – VIII 598 S., Berlin (J. Springer).
Maneval, H. (1929): Notes sur quelques Hyménoptères. – Ann. Soc. ent. France 98: 289–300.
Metz, C. W. (1911): A revision of the Genus Prosopis in North America. – Trans. Amer. Ent. Soc. 37: 85–156.

Hylaeus nigritus

Als synanthrop bezeichnet man Tier- und Pflanzenarten, die an den menschlichen Siedlungsbereich angepaßt sind, sich dort erfolgreich vermehren und nicht auf Ergänzung ihrer Population von außerhalb angewiesen sind.