4–6 mm. Gesicht gelb gezeichnet, meist mit schwarzen Linien entlang des Clypeus und des Stirnschildchens.
6–7 mm. Gesicht lang, trapezförmig, mit größeren gelben Flecken, die manchmal fehlen. Clypeus selten gelb gefleckt. Tergit 1 ohne Seitenfransen. [Großansichten: auf Bild klicken]
Hylaeus communis - Männchen in Frontalansicht
Hylaeus communis - Weibchen in Frontalansicht
Nordafrika; von Portugal über Süd- und Mitteleuropa bis Zentralasien. – In Deutschland in allen Regionen, von der Ebene bis in die höheren Lagen der Mittelgebirge und in den Alpen. Sehr häufig und häufigste Art der Gattung. – Österreich, Schweiz.
Als ausgesprochener Ubiquist kommt die Art in verschiedensten Lebensräumen vor, z. B. an Waldrändern, auf Waldlichtungen und Kahlschlägen, in Feldhecken, in Brombeergebüschen, in Sand-, Kies- und Lehmgruben, an Bahndämmen, regelmäßig auch im Siedlungsbereich in Gärten, Parks und auf Ruderalflächen (synanthrope Art).
Nistet in vorhandenen Hohlräumen (Insektenfraßgänge in altem Holz, verlassene Grabwespen-Nester, Mörtelfugen, Risse im Verputz von Hauswänden, Hohlräume in alten Fensterrahmen); in markhaltigen Stengeln, Ranken und Zweigen, z. B. Brombeere (Rubus), Holunder (Sambucus), Heckenrosen (Rosa); in verlassenen Eichengallen von Andricus kollari; in alten Schilfgallen von Lipara lucens, auch in Nisthilfen (Bohrungen in Holz, Durchmesser 2–4 mm. bevorzugt 3 mm; Schilfhalme). (Brechtel 1986, Danks 1971a, Diakonoff 1937, Giraud 1866, Gathmann et al. 1994, Haeseler 1972, Janvier 2012, Malyshev 1968, Müller 1944, Westrich 1979, 1980, 1989.) (Literaturzitate in Westrich 2019).
Mit einem Sekret von Kopfdrüsen wurde das in Schilfhalmen angelegte Nest von Hylaeus communis verschlossen.
Ein Nest von Hylaeus communis in einem Beobachtungskasten. Vor den sieben Brutzellen, in denen bereits Eier auf den zähflüssigen Futterbrei abgelegt wurden, arbeitet das Weibchen an dem Verschließen des Nestes mit Drüsensekreten. (Foto: 17. Mai 2020).
Die Larven haben ihr Futter verzehrt und entwickeln sich im Falle der 1. Generation über das Puppenstadium zur Imago, im Falle der 2. Generation erfolgt die Überwinterung im Stadium der Ruhelarve.
Im Frühling verpuppen sich die Larven und entwickeln sich weiter zur Imago
Ausgesprochen polylektische Art (11 Pflanzenfamilien), deren Weibchen u. a. an folgenden Pflanzenarten bei der Pollenernte beobachtet wurden:
Auch die Männchen besuchen vielerlei Blüten. Teppner et al. (2016) erwähnen den Pollendiebstahl in einer Blüte einer Rose (Rosa), wobei das Weibchen den Pollen direkt von den Staubbeuteln durch Vibrationssammeln erntete.
Weibchen beim Blütenbesuch am Späten Zahntrost (Odontites vulgaris) und Büschelschön (Phacelia tanacetifolia). [Großansichten: auf Bild klicken]
Weibchen bei der Pollenernte an Kugel-Lauch (Allium sphaerocephalon) und Berg-Lauch (Allium lusitanicum). [Großansichten: auf Bild klicken]
Zumindest partiell bivoltin. Flugzeit von Mitte oder Ende Mai bis September. Eine partielle 2. Generation von Juli bis September.
Die Art ist nach wie vor häufig und ungefährdet.
Als synanthrop bezeichnet man Tier- und Pflanzenarten, die an den menschlichen Siedlungsbereich angepaßt sind, sich dort erfolgreich vermehren und nicht auf Ergänzung ihrer Population von außerhalb angewiesen sind.