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Dufourea dentiventris

(Nylander 1848)

Bezahnte Glanzbiene

male Dufourea dentiventris, Männchen

male Dufourea dentiventris, Weibchen.

Kennzeichen

Größe: 7–8 mm. Im Feld nicht von der deutlich selteneren D. inermis zu unterscheiden, zumal beide Arten sich im speziellen Blütenbesuch gleichen. Beim Männchen Sternit 5 am Ende seitlich mit spitzem Zahn. [Großansicht: auf Bild klicken]

Dufourea dentiventris

Dufourea dentiventris, Männchen in Frontalansicht.

Dufourea dentiventris

Dufourea dentiventris, Weibchen in Frontalansicht.

Verbreitung

In Deutschland aus allen Regionen bekannt und weit verbreitet, jedoch im Norden Deutschlands keine aktuellen Nachweise. Schwerpunkt der Verbreitung in den Mittelgebirgen. Mäßig häufig. – Österreich, Schweiz.

Lebensraum

Überwiegend Waldränder, aber auch Magerrasen in Waldnähe, in den Mittelgebirgen auch waldnahe Straßenböschungen, mit Schafen extensiv beweidete Magerrasen (Wacholderheiden), aufgelassene Steinbrüche. Als Nistplätze kommen sandig-lehmige Böschungen und Wegränder in Frage.

Wiese im Schwarzwald

Eine glockenblumenreiche Magerwiese im Mittleren Schwarzwald, Lebensraum von Dufourea dentiventris (und Melitta haemorrhoidalis). [Für Großansicht auf Bild klicken]

  • Wiese im Schwarzwald
    Eine glockenblumenreiche Magerwiese im Mittleren Schwarzwald, Lebensraum von Dufourea dentiventris (und Melitta haemorrhoidalis).

Nistweise

Nistet in selbstgegrabenen Hohlräumen in der Erde. Nestarchitektur unbekannt.

Blütenbesuch

Oligolektische, auf Campanulaceae spezialisierte Art. Pollenquellen: Rundblättrige Glockenblume (Campanula rotundifolia), Zwerg-Glockenblume (Campanula cochleariifolia), Büschel-Glockenblume (Campanula glomerata), Nesselblättrige Glockenblume (Campanula trachelium), Kugelige Teufelskralle (Phyteuma orbiculare); vermutlich auch Sandglöckchen (Jasione). – Beide Geschlechter schlafen in den Blüten von Glockenblumen.

Campanula rotundifolia

Die Rundblättrige Glockenblume (Campanula rotundifolia) ist die am häufigsten von Dufourea dentiventris genutzte Pollenquelle.

Dufourea dentiventris. Ein Weibchen erntet in der Blüte der Rundblättrigen Glockenblume (Campanula rotundifolia) den Pollen von der Griffelbürste.

Das Weibchen hat bereits reichlich Pollen gesammelt und in der Schienenbürste der Hinterbeine gespeichert.

  • Dufourea dentiventris
    Dufourea dentiventris. Ein Weibchen erntet in der Blüte der Rundblättrigen Glockenblume (Campanula rotundifolia) den Pollen von der Griffelbürste.
  • Dufourea dentiventris
    Das Weibchen hat bereits reichlich Pollen gesammelt und in der Schienenbürste der Hinterbeine gespeichert.

Kuckucksbienen

Biastes truncatus.

Phänologie

Univoltin. Flugzeit von Mitte Juli bis Anfang September.

Gefährdung und Schutz

Aufgrund ihrer Abhängigkeit von ausreichend großen Beständen von Hochsommer-Glockenblumen und ihr vorwiegendes Auftreten an sonnigen, strukturreichen Waldrändern, ist die relativ seltene Art in Baden-Württemberg besonders durch die Zerstörung ihrer Lebensräume gefährdet. In den Mittelgebirgen wie dem Schwarzwald und der Schwäbischen Alb ist die Bestandessituation noch einigermaßen zufriedenstellend. Die Art kommt auch in einer Reihe von Naturschutzgebieten vor.

Rote Liste Deutschland: Gefährdet (3).

Literatur

 Westrich, P. (2019): Die Wildbienen Deutschlands.– 2., aktualisierte Auflage, 824 S., 1700 Farbfotos. Stuttgart (E. Ulmer).

Der Gesamtlebensraum einer Wildbienenart setzt sich meist aus mehreren für die Weibchen erreichbaren Teillebensräumen (Nistplatz, Futterraum, Baumaterialstelle) zusammen. Solche Arten bezeichnet man als Teilsiedler.