Männchen 9–11 mm.
Behaarung vorwiegend weißlich, auf dem
Mesonotum gelbbraun. Tergite 2–5 mit
Haarbinden. Am ehesten durch das Blütenbesuchsverhalten (Nektarraub an
Lathyrus- und Vicia-Arten) im Feld zu erkennen.
Weibchen: 10–12 mm. Behaarung überwiegend weißlich, auf dem Thoraxrücken
rostrot. Endfranse und Schienenbürste goldgelb. Tergite 2–4 mit Haarbinden.
Speziellen Blütenbesuch und Verhalten
(Nektarraub) beachten !
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Männchen von Andrena lathyri, Frontalansicht.
In Deutschland in der Südhälfte weit verbreitet und häufig, dort im Bergland aber weniger häufig. Im Norden nur sehr vereinzelte Nachweise.
Trockene Fettwiesen, Streuobstwiesen, Hochwasserdämme, Brachen, Waldränder, Feldhecken, bisweilen im Siedlungsbereich. Nester an schütter bewachsenen Stellen, in sandigem oder in lehmigem Boden.
Auf höchstens zweimal pro Jahr gemähten Wiesen oder auf jungen Wiesenbrachen tritt Andrena lathyri regelmäßig auf, weil dort die Zaunwicke (Vicia sepium) charakteristisch ist. [Für Großansicht auf Bild klicken]
Hecken- und Wegränder sind charakteristische Standorte der Zaunwicke (Vicia sepium). Sie gehören daher zum Nahrungsraum von Andrena lathyri.
Wer die Frühlings-Platterbse (Lathyrus vernus) in seinem Garten kultiviert, kann Andrena lathyri anlocken und dann auch den Nektarraub an ihren Blüten beobachten.
Auch die Wiesen-Platterbse (Lathyrus pratensis) gehört zu den Nektar- und Pollenquellen von Andrena lathyri. Sie wächst vor allem auf Wiesen, in Säumen und in Hochstaudenfluren.
Nistet in selbstgegrabenen Hohlräumen in der Erde, wohl meist (immer ?) einzeln. Näheres zu Nestbau und Nestarchitektur ist bislang nicht bekannt.
Oligolektische, auf Vicia und Lathyrus (Fabaceae) spezialisierte Art (vgl. Westrich & Schmidt 1987). Hauptpollenquelle ist die Zaun-Wicke (Vicia sepium). Weitere Pollenquellen: Vogel-Wicke (Vicia cracca), Frühlings-Platterbse (Lathyrus vernus), Berg-Platterbse (Lathyrus linifolius), Wiesen-Platterbse (Lathyrus pratensis).
Beide Geschlechter zeichnen sich durch ihren obligatorischen primären Nektarraub aus (Müller & Westrich 2023).
Nomada villosa.
Univoltin. Flugzeit von Anfang Mai bis Mitte Juni.
Müller, A. & Westrich, P. (2023): Morphological specialisation for primary nectar robbing in a pollen specialist mining bee (Hymenoptera, Andrenidae. – Journal of Hymenoptera Research 95: 215–230.
Westrich, P. (1989): Die Wildbienen Baden-Württembergs. 2 Bände, 972 S., 496 Farbfotos; Stuttgart (E. Ulmer). [1990 2., verb. Auflage].