Die Gattung Systropha ist artenarm und mit 25 Arten nur in der alten Welt verbreitet, so u. a. in Europa, Afrika, Vorder-, Mittel- und Südostasien (Michener 1979). Aus Deutschland sind 2 Arten bekannt, die heute ganz unterschiedlich verbreitet sind: S. planidens im Südwesten, S. curvicornis im Nordosten.
9–11 mm. Die Systropha-Arten sind von schwarzer Farbe mit sehr sparsamer grauer Behaarung. Lediglich die Tergite der Weibchen sind seitlich und dorsal dicht und lang behaart (Pollentransporteinrichtung). Charakteristisch ist auch der kleine Kopf. Die erste und dritte Cubitalzelle sind ungefähr gleich groß, die zweite ist deutlich kleiner. Beim Weibchen sind die Fühler keulenförmig, beim Männchen hingegen sind die letzten fünf Glieder der Fühlergeißel verkleinert und dreieckig eingekrümmt, ein außergewöhnliches Kennzeichen, das der Gattung zu ihrem deutschen Namen verholfen hat. Bei den Männchen sind das 2. und 3. Bauchsegment mit dorn- oder zahnartigen Bildungen ausgestattet. Zumindest die Gattung läßt sich im Feld problemlos erkennen, die beiden Arten sind aber dort, wo sie zusammen vorkommen, ohne optische Hilfsmittel kaum zu unterscheiden. Allerdings haben sie unterschiedliche Flugzeiten, wobei S. planidens die früher erscheinende Art ist.
Systropha planidens, Männchen
Systropha curvicornis, Weibchen.
Taxonomisch-systematische Publikationen: Warncke (1976, 1980), Ebmer (1988), Patiny & Michez (2006). Zu den Unterschieden zwischen den beiden Arten siehe die Bestimmungsschlüssel in Schmiedeknecht (1930: 776), Warncke (1976, 1980) und Amiet et al. (2014).
Spiralhornbienen sind Offenlandsarten, die in Gebieten mit Acker- und Weinbau vorkommen, in denen die Acker-Winde häufig ist.
Die beiden mitteleuropäischen Systropha-Arten sind streng oligolektisch und auf Convolvulus (Convolvulaceae) spezialisiert.
Systropha curvivornis bei der Pollenernte in einer Blüte der Ackerwinde (Convolvulus arvensis).
Bei den Wirten der heimischen Systropha-Arten schmarotzt die Kraftbienenart Biastes brevicornis.
Univoltin. Flugzeit von Mitte Juni bis Ende August.
Amiet, F., M. Herrmann, A. Müller & R. Neumeyer (2014): Apidae 2. Colletes, Dufourea, Hylaeus, Nomia, Nomioides, Rhophitoides, Rophites, Sphecodes, Systropha. - Fauna Helvetica 4, 239 S. [Neubearbeitung!]
Ebmer, A. W. (1988): Kritische Liste der nicht-parasitischen Halictidae Österreichs mit Berücksichtigung aller mitteleuropäischen Arten (Insecta: Hymenoptera: Apoidea: Halictidae). – Linzer biol. Beitr. 20: 527–711.
Michener, C. D. (1979): Biogeography of the bees. – Ann. Missouri Bot. Gard. 66: 277–347.
Patiny, S. & Michez, D. (2006): Phylogenetic analysis of the Systropha Illiger 1806 (Hymenoptera: Apoidea: Halictidae) and description of a new subgenus. – Annls. Soc. Ent. Fr. 42 (1): 27–44.
Warncke, K. (1976): Beitrag zur Bienenfauna des Iran. 2. Die Gattung Systropha Ill. – Boll. Mus. Civ. Storia Naturale Venezia, 28: 93–97.
Warncke, K. (1980): Die Bienengattungen Nomia und Systropha im Iran mit Ergänzungen zu den Nomia-Arten der Westpaläarktis. – Linzer biol. Beitr. 12: 363–384.
Ein blauer Link verweist auf einen Steckbrief.
Systropha curvicornis
Systropha planidens