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Melitturga Latreille 1809 

Schwebebienen

Verbreitung

Die Gattung Melitturga ist von Marokko und Portugal bis Mitteleuropa und östlich bis China vorwiegend in Steppengebieten mit mindestens 7 Arten verbreitet; drei Arten kommen auch in Südafrika vor (Michener 2007). Aus Deutschland wurde nur eine Art bekannt.

Äußeres Erscheinungsbild, Erkennung im Feld

Größe: 13–15 mm. Kennzeichnend für die Gattung sind die kurzen, keulenförmigen Fühler bei beiden Geschlechtern und die großen Komplexaugen der Männchen, wodurch diese den Drohnen der Honigbiene ähneln. Der deutsche Gattungsnahme rührt von dem charakteristischen Flug der Männchen her. Das Abdomen der Weibchen ist ziemlich kahl, das der Männchen ist wie deren Thorax dicht behaart. Der Clypeus sowohl der Männchen als auch der Weibchen ist bei der typischen Form gelb, bei den Weibchen kann er auch schwarz mit mit gelbem Längsstreif in der Mitte sein. Im Feld ist M. clavicornis in beiden Geschlechtern mit keiner anderen Bienenart zu verwechseln.

Melitturga clavicornis

Melitturga clavicornis, Männchen

Melitturga clavicornis Weibchen

Melitturga clavicornis, Weibchen

Taxonomie und Bestimmung

Taxonomisch-systematische Publikationen nach 1930: Tkalců (1980), Warncke (1987). In den Bestimmungsschlüsseln von Amiet et al. (2010) und Schmid-Egger & Scheuchl. (1997) ist die Art enthalten.

Lebensräume

Über die Lebensräume der früheren Vorkommen in Deutschland wissen wir nur wenig. Auf jeden Fall ist M. clavicornis eine Offenlandsart.

Nistweise

Nistet in selbstgegrabenen Hohlräumen in der Erde, bevorzugt in Kolonien, aber auch einzeln.

Blütenbesuch

Oligolektische, auf Fabaceae (Schmetterlingsblütler) spezialisierte Art. Hauptpollenquelle ist die Luzerne (Medicago sativa). Weitere Pollenquellen siehe im Steckbrief der Art.

Brutparasiten

Als Kuckucksbienen wurden Ammobatoides abdominalis (Eversmann 1852) und Ammobatoides scriptus (Gerstäcker 1869) (Südeuropa) bekannt.

Phänologie

Univoltin. Flugzeit von Ende Juni bis Mitte August. Überwinterung als Ruhelarve frei in der Brutzelle.

Literatur

Amiet, F., Herrmann, M., Müller, A. & Neumeyer, R. (2010): Apidae 6. Andrena, Melitturga, Panurginus, Panurgus. - Fauna Helvetica 26, 317 S.

Schmid-Egger, C. & Scheuchl, E. (1997): Illustrierte Bestimmungstabellen der Wildbienen Deutschlands und Österreichs. Band III: Andrenidae. 180 S. (Eigenverlag).

Tkalců, B. (1980): Melitturga clavicornis (Latreille) und M. taurica Friese, sp. revocata (Hymenoptera, Apoidea). – Acta ent. bohemoslov., 77: 236–241.

Warncke, K. (1987): Ergänzende Untersuchungen an Bienen der Gattung Panurgus und Melitturga /Andreninae, Apidae, vor allem aus dem türkischen Raum. — Boll. Mus. Civ. Stor. nat. Venezia 36 (1985): 75–107.

Weigand, E. (2013): Über die Steppenglanzbiene Ammobatoides scriptus (Gerstäcker 1869) und die Schwebebiene Melitturga clavicornis (Latreille 1806) in der Provence (Frankreich). – bembiX 37: 36–40.

Westrich, P. (2019): Die Wildbienen Deutschlands.– 2., aktualisierte Auflage, 824 S., 1700 Farbfotos. Stuttgart (E. Ulmer).

Die Melitturga-Arten Deutschlands

Ein blauer Link verweist auf einen Steckbrief.

Melitturga clavicornis