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Melecta Latreille 1802

Trauerbienen

Verbreitung

Die Gattung Melecta ist holarktisch verbreitet und am artenreichsten im Mittelmeerraum und ostwärts in den ariden Gebieten Asiens (Michener 2007). In Deutschland kommen nur zwei Arten vor (Österreich: 3, Schweiz: 3).

Äußeres Erscheinungsbild, Erkennung im Feld

Größe: 12–17 mm. Die Melecta-Arten sind große und zum Teil prächtige, sehr auffällige Bienen. Ihren deutschen Namen tragen sie von der bei manchen Arten tiefschwarzen Behaarung, die mit weißhaarigen Flecken verziert ist (Ausnahme: M. albifrons). Während die im Mittelmeerraum vorkommenden Arten schwer auseinanderzuhalten sind, sind die beiden heimischen Arten auch im Feld gut zu unterscheiden.

Melecta albifrons

Melecta albifrons, Weibchen

Melecta luctuosa

Melecta luctuosa, Männchen

Taxonomie und Bestimmung

Die paläarktischen Arten hat Lieftinck (1980) revidiert. [Die im östlichen Österreich vorkommende M. obscura wird von Lieftinck 1972 in die Gattung Eupavlovskia Popov 1955 gestellt.] Zumindest die Weibchen der beiden heimischen Arten lassen sich im Feld auf Artniveau erkennen. Zur Bestimmung mit einem Binokular eignen sich die reich illustrierten Tabellen von Amiet at al. (2007) und Scheuchl (2000).

Blütenbesuch

Als (austauschbare) Nektarquellen dienen verschiedenste Pflanzenarten aus den Familien Asteraceae (Korbblütler), Brassicaceae (Kreuzblütler), Boraginaceae (Rauhblattgewächse) und Lamiaceae (Lippenblütler). Trauerbienen beißen sich zum Schlafen gerne mir ihren Oberkiefern an Pflanzenteilen fest.

Melecta albifrons

Das Spektrum der Nektarquelle von Melecta ist breit. Hier besucht Melecta albifrons den Blütenstand der Blauen Heckenkirsche (Lonicera caerulea).

Wirtsbienen

Die beiden heimischen Melecta-Arten schmarotzen ausschießlich bei Arten der Gattung Anthophora. Bekannte Wirt-Parasit-Beziehungen sind:
Melecta albifrons: Anthophora plumipes, Anthophora plagiata, Anthophora fulvitarsis
Melecta luctuosa
: Anthophora aestivalis, Anthophora retusa, Anthophora crinipes

Im Unterschied zu anderen Kuckucksbienen legen die Weibchen ihr Ei in eine bereits verschlossene Wirtszelle. Hierfür öffnen sie den erdigen Deckel der Brutzelle, führen die Hinterleibsspitze durch die Öffnung und kleben das Ei an die Innenseite des Deckels oder die obere Wandpartie. Dann mörteln sie die Öffnung wieder mit Erde zu. Die Larve spinnt einen lockeren Kokon.

Phänologie

Univoltin. Flugzeit von Mitte April bis Ende Juni. Überwinterung als Imago.

Literatur

Amiet, F., M. Herrmann, A. Müller & R. Neumeyer (2007): Apidae 5. Ammobates, Ammobatoides, Anthophora, Biastes, Ceratina, Dasypoda, Epeoloides, Epeolus, Eucera, Macropis, Melecta, Melitta, Nomada, Pasites, Tetralonia, Thyreus, Xylocopa. - Fauna Helvetica 20, 356 S.

Lieftinck, M. A. (1972): Further studies on old world melectine bees, with stray notes on their distribution and host relationships. – Tijdschr. Ent. 115: 253–324.

Lieftinck, M. A. (1980): Prodrome to a monograph of the Palaearctic species of the genus Melecta Latreille 1802 (Hymenoptera, Anthophoridae). – Tijdschr. Ent. 123: 129–349.

Michener, C. D. (2007): The Bees of the World. 2. Aufl. Baltimore and London (The John Hopkins University Press) (1. Auflage 2000). 

Scheuchl, E. (2000): Illustrierte Bestimmungstabellen der Wildbienen Deutschlands und Österreichs. - 2. erweiterte Auflage, 158 S. (Eigenverlag).

Die Melecta-Arten Deutschlands

Ein blauer Link verweist auf einen Steckbrief

Melecta albifrons
Melecta luctuosa