Am 5. März 2015 habe ich die nachfolgend abgebildeten »Bienenhotels« bei ALDI-Süd gekauft, um sie während der kommenden Vegetationsperiode einem wissenschaftlichen Test auf Tauglichkeit zu unterziehen. Falls sich Besiedler einstellen und das Angebot nutzen, werde ich dies dokumentieren und hier darüber berichten.
Vertrieben werden die Produkte durch Bergland Creation GmbH,
A-5020 Salzburg. Der Preis betrug je 9,90 €. Sie sind 28 cm breit und 38 cm hoch (A) bzw. 30 cm breit und 28,5 cm hoch (B). Auf der Verpackung ist eine Honigbiene abgebildet. Laut Begleittext sollen in den Gängen auch Wildbienen überwintern. Ich frage mich, welche Arten dies wohl sein sollen. Auch die untaugliche Empfehlung, der »ideale Standort für einen gesicherten Nahrungsbedarf« sei »in der Nähe von Nektarpflanzen» zeigt, wieviel Sorgfalt und Sachkenntnis bei der Herstellung des Produkts und seiner Beschreibung aufgewendet wurde. (Pollen ist der eigentliche Nahrungsbedarf für die Brut!) Zu guter Letzt gibt es noch zwei weitere, völlig unsinnige Empfehlungen: »Um menschliche Gerüche zu vermeiden, fassen Sie das Bienenhotel nur mit Handschuhen an.« Und: »Im Winter mit Vlies abdecken, schützt vor starkem Frost.«
Die Tiefe des Kastens beträgt jeweils nur 8 cm, die der Bohrungen 6–8 cm. Diese Länge reicht also nur für einzelne Brutzellen. Die Bambusröhrchen und Holzscheibchen sind durch einen Klebstoff fixiert.
Vielfach sind die Gänge in den Bambusröhrchen verschlossen oder das Mark wurde nicht sauber entfernt. Der Durchmesser beträgt überwiegend 5–6 mm, vereinzelt 3–4 mm. Ob hier Arten wie Osmia bicornis und Chelostoma florisomne nisten werden?
Bei den Holzscheibchen wurde nicht nur ins Stirnholz gebohrt, einzelne Bohrungen sind auch unsauber und querstehende Fasern verhindern eine Besiedlung durch Wildbienen. Der Durchmesser der Gänge beträgt 8 mm und wäre daher eigentlich für Osmia cornuta geeignet.
Ich bin gespannt, ob und wieviele Tagfalter sich hier in den Hohlraum hinter dem Schlitz zurückziehen. Der Hohlraum ist übrigens mit Holzwolle gefüllt: für Marienkäfer oder Ohrenkneifer? Das Deckbrettchen mit dem Schlitz ist verklebt. Seine Entfernung mit einem Werkzeug dürfte ohne Beschädigung kaum möglich sein.
Welchen Zweck die Holzklötzchen im Giebel des Häuschens haben sollen, ist mir ein Rätsel.
Vermutlich sollen die Hobelspäne Marienkäfern oder Ohrenkneifern Unterschlupf bieten. Ich bin wirklich gespannt, ob sie das Angebot nutzen.
Was sich an den beiden Objekten ereignet, wird in dem auf der kommenden Seite enthaltenen Protokoll dokumentiert.